Borussia Dortmund und Thomas Tuchel: Keine Bayern-Jäger mehr?

Vizemeister Borussia Dortmund hat im Kampf um einen Platz in der Champions League einen weiteren Rückschlag erlitten - und nun kommt RB Leipzig. "Die Liga ist kompliziert geworden", sagt Tuchel.  
von  sid
In Mainz nur einen Punkt geholt - und jetzt kommt Leipzig: BVB-Coach Thomas Tuchel.
In Mainz nur einen Punkt geholt - und jetzt kommt Leipzig: BVB-Coach Thomas Tuchel. © dpa

Vizemeister Borussia Dortmund hat im Kampf um einen Platz in der Champions League einen weiteren Rückschlag erlitten - und nun kommt RB Leipzig. "Die Liga ist kompliziert geworden", sagt Tuchel.

Mainz - Bevor Thomas Tuchel seine alte Heimat verließ, biss der Asket im Kabinengang noch einmal genüsslich in eine Wurst. Das war dem Trainer von Borussia Dortmund zu gönnen, schließlich hatten seine Schützlinge einmal mehr fußballerische Magerkost geboten.

Das 1:1 (1:0) beim 1. FSV Mainz 05 war ein weiterer Rückschlag für den Vizemeister im Kampf um einen Platz in der Champions League. Und am Samstag gegen RB Leipzig droht bereits der nächste - auch wenn Tuchel das ganz anders sieht.

"Ich würde das Spiel nicht als Beweis für eine mangelnde Stabilität bei uns gelten lassen - nur das Ergebnis vielleicht", sagte der frühere FSV-Coach, der im vierten Duell mit seinem alten Arbeitgeber erstmals nicht gewonnen hat: "Was das für das nächste Spiel bedeutet, weiß ich noch nicht. Darüber muss ich mir in den nächsten Tagen erst noch Gedanken machen."

Immerhin sorgte der nicht unumstrittene Trainer für keine zusätzliche Unruhe nach dem Theater um die Verpflichtung von Alexander Isak. Tuchel zeigte sich aufgeräumt und verzichtete auf seine sonst gewohnten Allüren. Das war nach dem späten Ausgleich durch Danny Latza (83.), der vor 34.000 Zuschauern die frühe Dortmunder Führung durch Marco Reus (3.) egalisierte, nicht unbedingt zu erwarten.

Es schien so, als ob der ehrgeizige Coach mittlerweile akzeptiert hat, dass seine Schützlinge die Konkurrenz derzeit nicht im Hurrastil überrennen können. "Wenn man so denken würde, wäre es gefährlich", antwortete Tuchel auf die Frage, ob der BVB denn bald wieder die Rolle des ersten Verfolgers des FC Bayern übernehmen könne: "Ich habe keinen Komplex, weil Eintracht Frankfurt vor uns steht. Die Liga ist kompliziert geworden, und sie ist qualitativ sehr eng geworden."

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Der Trainer des Tabellenvierten, der bereits elf Zähler Rückstand auf den Zweiten aus Leipzig hat, will entgegen seiner Natur geduldig an Verbesserungen arbeiten. "Vom Gefühl her haben wir ein paar Punkte zu wenig. Aber die können wir uns zurückholen", sagte der 43-Jährige, dessen Team immerhin seit sechs Spielen ungeschlagen ist: "Es wird ein langer Weg, aber wir sind guter Dinge. Wir bleiben fleißig."

Ob das auch für Mario Götze gilt, ist nach wie vor fraglich. Nachdem der WM-Finalheld zuletzt bei Werder Bremen (2:1) gar nicht zum Einsatz gekommen war, schmorte der 24-Jährige in Mainz 65 Minuten auf der Bank. Seine Einwechslung verpuffte wirkungslos.

Gestresster Aubameyang überfordert

Isak stand erst gar nicht im Kader, da die Spielberechtigung für den 17 Jahre alten Schweden noch fehlt. Torwart Roman Bürki kehrte dagegen zum ersten Mal seit seinem Mittelhandbruch, den er Mitte November erlitten hatte, wieder zwischen die Pfosten zurück. Roman Weidenfeller musste weichen.

Das galt in der 71. Minute auch für Pierre-Emerick Aubameyang. Nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup war die Rolle des Hoffnungsträgers zu viel für den Gabuner. Gezeichnet vom frühen Aus beim Turnier in seiner Heimat und geschlaucht vom Reisestress setzte der Top-Torjäger keine Akzente.

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