Borussia Dortmund: Keeper Roman Bürki nimmt Trainer Peter Bosz in Schutz

Dortmund - Torhüter Roman Bürki vom Bundesligisten Borussia Dortmund hat seinen Trainer Peter Bosz in Schutz genommen. "Wir wissen, dass wir dieses System spielen können. Das sieht im Team auch niemand anders", sagte der Stammtorhüter des BVB im Interview mit Sport1.
Der 27-Jährige gestand aber auch ein: "Bei unserer Idee Fußball zu spielen, muss alles klappen - nur dann funktioniert sie. Uns fehlt aber im Moment das letzte bisschen Vertrauen." Nach einem hervorragenden Saisonstart mit 19 Punkten aus den ersten sieben Bundesliga-Partien kam in den letzten vier Spielen nur einer hinzu. Zudem stehen die Westfalen in der Champions League vor dem Aus in der Gruppenphase.
Einen Grund für die schwachen Leistungen der letzten Wochen nannte Bürki, dessen Vertrag vor knapp einem Monat bis 2021 verlängert wurde, auch: "Im Moment ist es so, dass wir häufig noch einmal zurückschauen auf den Spieler hinter uns - ob er seine Position hat. Wenn wir das tun, sind wir aber schon zwei Sekunden zu spät", sagte der Schweizer Nationaltorhüter und fügte selbstkritisch an: "Gerade das Tor gegen Nikosia oder die Entstehung eines Elfmeters, das sind ganz klar meine Fehler."
BVB sehnt Trendwende herbei
Pierre-Emerick Aubameyang besuchte seinen Kumpel Ousmane Dembélé in Barcelona, Trainer Bosz seine Kinder in den Niederlanden. Der Dortmunder Torjäger und der BVB-Coach nutzten die beiden freien Tage während der zweiwöchigen Länderspielpause zur Zerstreuung.
Offenbar trugen die kleinen Fluchten dazu bei, das herbstliche Stimmungstief beim zuletzt wankenden Revierklub zumindest für kurze Zeit zu vertreiben. "Auba trifft wieder - leider vorerst nur im Training", antwortete Bosz scherzhaft auf Fragen nach der langen Torflaute des Angreifers.
Doch so locker wie es auf den ersten Blick erscheint, geht es beim BVB derzeit nicht zu. Vier Bundesligaspiele in Serie ohne Sieg bescherten eine unliebsame öffentliche Diskussion über die offensive Spielphilosophie des Fußball-Lehres und die mangelnde Einsatzbereitschaft seiner Profis.
Bosz muss Erfolge vorweisen
Nicht zuletzt deshalb verspürt Bosz erstmals seit seinem Amtsantritt im Sommer größeren Druck: "Wenn man nicht gewinnt, ist der Gegenwind da", bekannte der Tuchel-Nachfolger vor dem Duell am Freitag (20:30 Uhr/Eurosport) beim VfB Stuttgart, gab sich aber betont zuversichtlich. "Es ist für mich eine Herausforderung, den Wind wieder zu drehen. Und ich bin mir sicher, dass das gelingt."
Die Hoffnung aller Beteiligtem, von der zweiwöchigen Ligaunterbrechung profitieren zu können, ist groß. Einige BVB-Stars wie Aubameyang, Shinji Kagawa und Christian Pulisic hatten wohlweislich auf eine Reise zu ihren Nationalmannschaften verzichtet.
"Wir konnten in dieser Pause nicht - wie sonst üblich - mit nur vier oder fünf Profis, sondern mit zwölf oder 13 trainieren. Deshalb ist der Optimismus da", sagte Bosz, dessen Team nach wochenlanger Tabellenführung derzeit nur noch auf Platz drei rangiert.
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