Blatter: "Ich werde immer ein Präsident bleiben"

Während sich seine ehemaligen Weggefährten aufmachten, seinen Nachfolger als FIFA-Chef zu küren, formulierte Joseph S. Blatter sein passendes Schlusswort. 
von  sid
Joseph S. Blatter fühlt sich "von den Schweizer Behörden wie der letzte Gangster der Welt behandelt".
Joseph S. Blatter fühlt sich "von den Schweizer Behörden wie der letzte Gangster der Welt behandelt". © dpa

New York - Am Tag seiner endgültigen Ablösung als Präsident des Fußball-Weltverbandes will Joseph S. Blatter seinen künftigen Platz in den FIFA-Annalen gefunden haben.

"Ich werde immer ein Präsident sein", sagte der 79-Jährige zur Wahl seines Nachfolgers auf dem FIFA-Kongress am Freitag in Zürich in einem Interview mit der "New York Times" mit bekannter Selbstgerechtigkeit.

Gegen seine inzwischen auf nur noch sechs Jahre reduzierte Sperre geht der Schweizer beim internationalen Sportgerichtshof CAS nur noch aus prinzipiellen Erwägungen und nicht mehr zur Vorbereitung eines Comebacks auf der großen Fußball-Bühne vor.

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"Genug ist genug. Für mich ist jeder Tag ein Fest. Ich bin ein glücklicher Mann. Manchmal traurig, ja. Aber ich bin ein glücklicher Mann. Im Urteil gegen mich sind Bestechung und Korruption ausdrücklich ausgeschlossen. Was bleibt also noch von den Vorwürfen gegen mich? Die Sperre ist unlogisch. Das Urteil wird keinen Bestand haben."

Im Rückblick auf sein Ende an der FIFA-Spitze schilderte Blatter den Tag der Bekanntgabe der Anklage gegen seine Person im September 2015 wegen der 1,8-Millionen-Euro-Zahlung an seinen französischen "Ziehsohn" und Präsidenten-Kollegen Michel Platini vom Europa-Verband UEFA.

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Die Ermittler hätten ihm erklärt, berichtete Blatter in dem Interview mit der US-Zeitung, dass er die nach der vorangegangenen Sitzung der FIFA-Exekutive angesetzte Pressekonferenz "nur mit zwei Polizisten an meiner Seite" hätte abhalten dürfen.

Nachdem der Medientermin abgesagt worden war, fühlte sich Blatter bei der anschließenden Einvernahme in der FIFA-Zentrale in Zürich "von den Schweizer Behörden wie der letzte Gangster der Welt behandelt. Der Prophet gilt nichts im eigenen Land".

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