Blamage für Ballack

Chelsea geht im heimischen Stadion gegen Manchester United unter. Trainer Felipe Scolari: "Das ist ein sehr großer Schaden!"
Abendzeitung |
X
Sie haben den Artikel der Merkliste hinzugefügt.
zur Merkliste
Merken
0  Kommentare
lädt ... nicht eingeloggt
Teilen  AZ bei Google News
Ballack am Boden: Der DFB-Kapitän im Zweikampf mit ManUs Ji-Sung Park. Chelsea verlor mit 0:3.
Bongarts/Getty Images Ballack am Boden: Der DFB-Kapitän im Zweikampf mit ManUs Ji-Sung Park. Chelsea verlor mit 0:3.

LONDON - Chelsea geht im heimischen Stadion gegen Manchester United unter. Trainer Felipe Scolari: "Das ist ein sehr großer Schaden!"

Die schwerste Niederlage seit fast zwei Jahren, die höchste gegen Manchester United seit 2002: Nach der 0:3-Schlappe am Sonntagabend im Stadion Old Trafford sprach die Statistik eine deutliche Sprache gegen Michael Ballack und seinen FC Chelsea. Nur ein Schuss aufs Tor stand für die „Blues“ zu Buche, elf dagegen für Manchester – Ausdruck klarer Überlegenheit des Meisters. Von einem „sehr großen Schaden“ sprach Chelsea-Coach Luiz Felipe Scolari.

Obwohl DFB-Kapitän Ballack vor seinem 50. Ligaspiel in der Premier League angekündigt hatte, es sei Zeit, nach knapp verlorener Champions League und Meisterschaft an ManU im vergangenen Jahr „ein paar Dämonen abzuschütteln“, ließ sich Chelsea nach dem Rückstand zum Pausenpfiff vom Rivalen geradezu überrollen. Der serbische Verteidiger Nemanja Vidic (45. Minute), Englands Nationalstürmer Wayne Rooney (63.) und der frühere Leverkusener Dimitar Berbatow (86.) trafen. „Eine Niederlage, die die Seele zerstört, wenn nicht gar die Meisterschaftsambitionen“, urteilte der „Daily Telegraph“.

Scolari wollte sich im Titelrennen aber noch nicht geschlagen geben. „Denkt nicht, dass wir mit einer Niederlage erledigt sind. Wir haben noch 17 Spiele und werden bis zum Ende kämpfen“, sagte der Brasilianer, redete aber seiner Elf ins Gewissen: „Wenn wir die nächsten drei, vier Spiele so weiterspielen, haben wir keine Chance. Aber wir müssen nach vorn schauen. Wir können alles verspielen oder uns als echte Männer erweisen und uns verbessern.“

Ballack zeigte im ersten Durchgang eine starke Leistung und gehörte zu den besten Chelsea-Akteuren auf dem Platz, ließ sich aber am Ende wie der Rest seiner Elf vom Titelverteidiger den Schneid abkaufen. Als großer Gegenspieler des 32 Jahre alten deutschen Mittelfeldstars entpuppte sich ausgerechnet der drei Jahre ältere United-Routinier Ryan Giggs. „Ballack ist mit Giggs nicht klargekommen“, urteilte später United-Trainer Sir Alex Ferguson. Die „Times“ kritisierte Ballack und andere „Blues“-Stars. „Wenn die leistungsbezogenen Verträge, die Chelsea gerade erwägt, schon in Kraft wären, hätten Didier Drogba, Michael Ballack, Deco und Joe Cole am Sonntag nichts verdient“, schrieb die Zeitung.

Nach nur einem Sieg in den vergangenen fünf Liga-Spielen und nur einem Punkt gegen die Top-Teams Manchester, Liverpool und FC Arsenal sieht es für eine dritte Meisterschaft binnen fünf Jahren für Ballack und Co. zunehmend düster aus. Zwar liegen die „Blues“ nur vier Punkte hinter Spitzenreiter FC Liverpool. Doch das bis auf einen Zähler herangerückte Manchester könnte nach dem Nachholspiel gegen Wigan Athletic am Mittwoch und der nächsten Samstagspartie gegen die Bolton Wanderers schon an der Spitze von Englands Premier League stehen, bevor Liverpool kommenden Montag wieder aufläuft.

United-Trainer Ferguson warnte aber vor verfrühter Euphorie. „Das erste Match ist nun aus dem Weg, aber es kommen noch schwere Begegnungen“, sagte Ferguson, der auch die jüngsten Attacken seines Liverpooler Kollegen Rafael Benitez konterte. Der Spanier hatte dem Schotten vorgeworfen, sich gegen Schiedsrichter ungestraft alles herauszunehmen. Die Anschuldigungen seien „völlig lächerlich“, Benitez offenbar aus irgendwelchen Gründen „verstört“, meinte Ferguson. Die englische Sportpresse führte derweil die exzellente Motivation der Manchester-Elf gegen Chelsea auf Benitez' Verbalangriffe zurück. „Wahrscheinlich das desaströseste Eigentor der Saison“, meinte das Boulevardblatt „The Sun“.

Lädt
Anmelden oder registrieren

Zum Login
Zu meinen Themen hinzufügen

Hinzufügen
Sie haben bereits von 15 Themen gewählt

Bearbeiten
Sie verfolgen dieses Thema bereits

Entfernen
Um "Meine AZ" nutzen zu können, müssen Sie der Datenspeicherung zustimmen.

Zustimmen
 
0 Kommentare
Bitte beachten Sie, dass die Kommentarfunktion unserer Artikel nur 72 Stunden nach Veröffentlichung zur Verfügung steht.
Noch keine Kommentare vorhanden.
merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.