Bis zum Anpfiff ist Schwabl Präsident
Nach 29 Jahren gibt Engelbert Kupka den Vorsitz der SpVgg Unterhaching am Donnerstag an Ex-Profi Manni Schwabl ab - ganz kurz vor dem EM-Halbfinale
UNTERHACHING Alles neu macht die Spielvereinigung. Heute wird auf einer Mitgliederversammlung der SpVgg Unterhaching der Umbau vollzogen. Der AZ-Überblick.
Schwabl wird neuer Präsident: Präsident Engelbert Kupka gibt den Vorsitz nach 39-Jahren Vorsitz an Manni Schwabl (46) ab, der erst seit Mai 2010 im Verein ist. Erst als Nachwuchskoordinator, dann als Sportlicher Leiter, jetzt kommt zum Tagesgeschäft noch der Job als Präsident hinzu. „Ich mag dieses Wort eigentlich gar nicht. Das hört sich viel zu hochgestochen an, das ist mir fast peinlich”, sagt der Ex-Profi von 1860 und Bayern, den Kupka bat, das Amt zu übernehmen. Seit Jahren will der 73-jährige nicht mehr, jetzt hat er den Nachfolger gefunden. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht, aber ein Problem: Das EM-Halbfinale der deutschen Mannschaft gegen Italien. „Bis die Mannschaften zum Warmlaufen kommen, sollte die Wahl vorbei sein, sonst werden die Leute unruhig”, sagt Schwabl, der spätestens zum Anpfiff Präsident sein sollte.
Vizepräsidenten: Bis zuletzt war Can Cobanoglu als Vize vorgesehen, wurde aber nie offiziell gewählt. Seine Versprechungen von neuen Sponsoren folgten keine Taten. „Wenn nix kommt, kommt nix”, sagt Kupka enttäuscht. Im Präsidium bleibt Peter Wagstyl, dazu kommt mit Rainer Beck ein Immobilienunternehmer, der schon bei 1860 als Investor einsteigen wollte und es danach beim EHC versuchte (beides scheiterte). Jetzt also die SpVgg. Er könnte der neue Anton Schrobenhauser werden, der Mäzen scheidet aus dem Vorstand aus. „Herr Beck soll nicht unsere Melkkuh werden”, so Schwabl. Dazu kommt Erich Lejeune, zu Bundesligazeiten Hauptsponsor. „Um ihn werde ich kämpfen. Mit seinem Netzwerk ist er unbezahlbar. Ich bin froh, ihn vorerst als Berater für das Präsidium gewonnen zu haben. Für ihn halten wir einen Vizepräsidentenposten frei”, sagt Schwabl.
Personalsituation: Zuletzt kündigte die Spvgg mehreren Geschäftsstellenmitarbeitern, um Kosten einzusparen. „Wir mussten alles zurückschrauben, das waren auch Auflagen des DFB. Wenn die Mitarbeiter 50 Prozent des Mannschaftsetats brauchen, kann das nicht sein”, sagt Kupka.