Bin Hammam schweigt zu Behauptungen
Im FIFA-Korruptionsskandal soll der frühere Präsidentschaftskandidat Mohamed bin Hammam laut Medienberichten bei den Untersuchungen nicht kooperieren.
Berlin - Der vorläufig suspendierte Funktionär aus Katar soll sich geweigert haben, zu Ermittlern zu sprechen oder seine Bankdaten herauszugeben, hieß es in britischen Presseberichten.
Nach Angaben der englischen Nachrichtenagentur Press Association soll es erdrückende Indizien geben, dass bin Hammam Geldgeschenke in Höhe von jeweils rund 40 000 US-Dollar verteilt habe. Er wird beschuldigt, bei einem Treffen der Karibischen Fußball-Union (CFU) im Mai Stimmen für seine Kandidatur gekauft zu haben. Die Ethikkommission der FIFA untersucht den Fall und will am 23. Juli nach einer zweitägigen Sitzung ein Urteil fällen.
Die Kommission beschäftige sich allerdings nur "mit dem Fall der Wahlen der FIFA", betonte Verbandspräsident Joseph Blatter in Frankfurt/Main. "Das hat mit den anderen Sachen, mit den Anschuldigungen auf der ganzen Welt, nichts zu tun. Die anderen Fälle werden im Auftrag des Kongresses der FIFA aufgearbeitet", stellte Blatter klar - und dürfte damit unter anderem die Korruptionsvorwürfe um die Vergabe der WM 2022 an Katar gemeint haben.
Am 22. Juli soll bin Hammam von der Ethikkommission in Zürich angehört werden. Der ehemalige Chef der Asiatischen Konföderation (AFC), der am 29. Mai von der FIFA vorläufig suspendiert worden war, bestreitet die Vorwürfe. Bin Hammam hatte im März angekündigt, als Herausforderer von Blatter zu kandidieren. Kurz vor der Wahl zog er seine Kandidatur zurück. Blatter wurde in seinem Amt bestätigt.
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