Bier-Debatte: Bierhoff äußert Verständnis für Kritik

Das Verbot von alkoholischem Bier im Stadionumlauf bleibt ein Thema der WM. Gianni Infantino versucht es mit einem lockeren Spruch. Oliver Bierhoff hat Verständnis für die Kritik.
dpa |
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Bei der WM in Katar ist der Bierausschank in Stadionnähe verboten worden.
Bei der WM in Katar ist der Bierausschank in Stadionnähe verboten worden. © Bernd Thissen/dpa
Al-Rajja

Oliver Bierhoff nahm die Frage eines britischen Journalisten mit Humor. "Ich weiß nicht, ob wir Deutschen euch Engländer im Biertrinken nachstehen", antwortete der DFB-Geschäftsführer, als es wieder um die alkoholhaltigen Kaltgetränke ging, die während der WM in Katar in Stadionnähe nicht mehr ausgeschenkt werden dürfen.

Fast zeitgleich versuchte es auch Gianni Infantino mit Humor. Ein Fußballspiel ohne Bier, da denke er, "dass man das überleben kann", sagte der FIFA-Präsident.

Bier-Verbot erhitzt die Gemüter

Das erst am Freitag, zwei Tage vor dem Eröffnungsspiel zwischen Katar und Ecuador, ausgesprochene Verbot, das im Kern weit über die Bier-Frage hinausgeht, erregt weiterhin die Gemüter. Urheber ist klar der streng islamische WM-Gastgeber, in dessen Land Alkohol zwar nicht grundsätzlich verboten, der Kauf aber nur sehr eingeschränkt und für vergleichsweise viel Geld möglich ist. Infantino betonte während seiner Pressekonferenz in Al-Rajja, die Entscheidung sei "gemeinsam" mit der FIFA getroffen worden.

"Das ist nicht das Wichtigste für mich bei einer WM, wenn es so wäre, würde ich zurücktreten und zum Strand gehen", sagte der Schweizer. Es gebe in und um die Hauptstadt Doha 200 Stellen, wo Alkohol erhältlich sei. In und um die Stadien wird aber nun nur alkoholfreies Bier des Großsponsors Anheuser-Busch (AB InBev) ausgeschenkt. "Jede Entscheidung, die getroffen wird, ist eine gemeinsame Entscheidung der FIFA und von Katar", sagte Infantino. "Jede Entscheidung wird diskutiert und gemeinsam getroffen."

Mit dem US-Braukonzern habe sich der Weltverband grundsätzlich auf eine Verlängerung der Partnerschaft bis 2026 geeinigt, sagte Infantino. Dann findet die WM in den USA, Mexiko und Kanada statt. Der FIFA-Präsident verwies darauf, dass auch in einigen europäischen Ländern in den Stadien kein Alkohol ausgeschenkt wird. In Deutschland kann der Verkauf eingeschränkt werden, beispielsweise bei Risikospielen.

Kurzfristige Entscheidung

Die Kritik war allerdings weniger wegen des Biers an sich und mehr wegen der Kurzfristigkeit der Entscheidung aufgekommen, die Neubewertungen auch bei anderen, entscheidenderen Fragen befürchten lässt. Fan-Organisationen brachten die Sicherheitsgarantien für homosexuelle WM-Besucher ins Spiel. 

"So eine kurzfristige Entscheidung ist unglücklich", sagte Bierhoff. Er könne das nicht ganz nachvollziehen, insbesondere "zum jetzigen Zeitpunkt". Auch DFB-Kapitän Manuel Neuer äußerte, dass es die Spontanität sei, die die Fans verärgere. Es wäre besser gewesen, es vorher zu wissen.

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7 Kommentare
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  • huraxdax am 21.11.2022 06:56 Uhr / Bewertung:

    Das ist natürlich ein Riesen Problem... ich verstehe es jedenfalls nicht.
    Seit Jahren genug Informationen über diesen Staat und das Gebaren dieser islamisch geprägten Kultur. Wenn ich da schon hinfahren will muss ich mich halt den Gepflogenheiten anpassen und die Regeln akzeptieren - das verlangen wir ja auch.
    Keiner wurde gezwungen, da hinzureisen!

  • Knoedel am 20.11.2022 16:05 Uhr / Bewertung:

    3 Stunden mal kein Bierchen. Finde ich zumutbar. Wenn wir sonst keine Probleme haben ist doch alles gut. Ich würde auch gerne ein Bier trinken, aber wenn es nicht geht trinke ich es halt danach.

  • Südstern7 am 20.11.2022 11:36 Uhr / Bewertung:

    Bier-Verbot erhitzt die Gemüter

    Katar ist ja ansonsten ein glückliches, demokratisches Paradies, wo Achtung, Vielfalt und Brüderlichkeit groß geschrieben werden. Dass es dort aber kein Bier geben soll, ist nicht nur ein Makel sondern eine bodenlose Frechheit. Nun sind wir wie vor den Kopf geschlagen. Ein Fall für die Menschenrechtskommission.

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