Bielefeld plant vierten Streich

Drittligist Arminia Bielefeld macht im DFB-Pokal einen auf Favoritenschreck. Halbfinal-Gegner VfL Wolfsburg will dem Treiben ein Ende bereiten - muss aber am Mittwoch auf alles gefasst sein.
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Will mit seiner Arminia in Pokalfinale: Bielefelds Trainer Norbert Meier.
dpa Will mit seiner Arminia in Pokalfinale: Bielefelds Trainer Norbert Meier.

Bielefeld/Wolfsburg - Für die Profis ist es "ein Spiel zum Genießen", für die Fans ein langersehntes Fußball-Märchen. Ganz Bielefeld träumt vom vierten Streich der wiedererstarkten Arminia. Nach Berlin, Bremen und Mönchengladbach soll mit Wolfsburg der nächste Bundesligist aus dem DFB-Pokal geworfen werden.

"Wir werden um unser Leben laufen", versprach Torhüter Alexander Schwolow vor dem Halbfinale des Drittligisten gegen den scheinbar übermächtigen Bundesliga-Zweiten am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sky).

Bei allem Respekt vor dem Gegner überwiegt bei Torjäger Fabian Klos die Vorfreude: "Wir können nur gewinnen und sind klarer Außenseiter."

Sechs Jahre nach dem Bundesliga-Abstieg stehen die Ostwestfalen wieder im Rampenlicht. Hält die wundersame Erfolgsstory am Mittwoch an, könnten sie als vierter Drittligist nach den Amateuren von Hertha BSC (1993), Energie Cottbus (1997) und dem 1. FC Union Berlin (2001) ins Endspiel einziehen.

An Selbstvertrauen mangelt es nicht. Florian Dick hält den Vorstoß des Underdogs in die Runde der letzten vier Mannschaften nicht für einen Zufall. "Wir haben es verdient. Trotz der guten Gegner sind wir kein einiges Mal glücklich weitergekommen", sagte der Rechtsverteidiger dem Fachmagazin "Kicker".

Trainer Norbert Meier hofft, dass seine Mannschaft ähnlich couragiert auftritt wie bei den bisherigen Festtagen im DFB-Pokal und sich vom großen Rummel nicht einschüchtern lässt. "Eine solch große Aufmerksamkeit sind meine Profis nicht gewohnt. Aber wir haben nichts zu verlieren und ein fantastisches Spiel vor der Brust."

Die imposante Manier, mit der der designierte Zweitliga-Aufsteiger bisher zu Werke ging, hinterließ auch in Wolfsburg mächtig Eindruck. "Solche Spiele gewinnt man nicht, nur weil man Favorit ist", sagte Dieter Hecking. "Wir müssen von der ersten Minute an Vollgas geben."

Angst, dass sein Team die Arminia unterschätzen könnte, hat der Coach nicht: "Man sieht an den Aussagen meiner Spieler, dass alle heiß darauf sind." Nicht nur die sportliche Klasse der Arminia, sondern auch die Platzverhältnisse in Bielefeld nötigen den "Wölfen" Respekt ab. Filigranen Ballzauberern wie Superstar Kevin De Bruyne dürfte die als "Acker" verschriene "Alm" Probleme bereiten - wie zuletzt dem Bundesliga-Dritten aus Mönchengladbach.

Nach Einschätzung von Weltmeister André Schürrle ist deshalb mehr Einsatzwille vonnöten: "Es ist nicht so, dass wir unsere Spielweise deshalb umstellen müssen. Aber der eine oder andere Ball wird verspringen. Umso wichtiger ist es zu kämpfen", sagte der Weltmeister in einem Interview mit "dfb.de".

Ähnlich sieht es Hecking: "Das ist für mich kein Thema. Wenn mir damit einer kommt, dann können wir gleich aufhören." Die historische Chance auf einen Festtag am 30. Mai in Berlin will sich der mit großem finanziellen Aufwand aufgerüstete Edelkader nach dem Aus in der Europa League nicht entgehen lassen. Schließlich liegt die bisher einzige Endspiel-Teilnahme bereits 20 Jahre zurück.

Anders als in den vergangenen beiden Spielzeiten, als die Wolfsburger am FC Bayern (1:6) und Borussia Dortmund (0:2) scheiterten, soll das Halbfinale diesmal nicht wieder Endstation sein. "Es ist von einer unheimlichen Bedeutung für einen Club, Titel zu gewinnen", sagte Geschäftsführer Sport Klaus Allofs voller Hoffnung auf die Krönung einer bisher starken Saison. Einen Tag vor dem Showdown in Bielefeld gab Hecking seinen Spielern trainingsfrei.

"Die Mannschaft hat genug Ball gesehen. Wir können es ruhiger angehen lassen", kommentierte er seine Maßnahme mit Bezug auf die Terminhatz der vergangenen Wochen. Abgesehen von den Langzeitverletzten kann der Wolfsburger Fußball-Lehrer alle Spieler einsetzen. Dagegen müssen die Bielefelder auf den grippeerkrankten Innenverteidiger Felix Burmeister verzichten.

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