Bielefeld: "Fans" vom SG Dynamo Dresden randalieren

Mehrere Hundert gewaltbereite Anhänger des Fußball-Zweitligisten Dynamo Dresden haben vor und während der Begegnung bei Arminia Bielefeld für schwere Ausschreitungen gesorgt.
Bielefeld - Nach Angaben der Polizei hinterließen die Anhänger "eine Spur der Gewalt vom Bahnhof bis zum Stadion". 17 Polizisten wurden verletzt, zwei davon schwer, drei Chaoten kamen vorübergehend in Gewahrsam. Mehrere Autos und Einsatzwagen wurden demoliert, ein Kino und ein Supermarkt überfallen. Zudem erlitt ein Polizeipferd eine Schnittwunde. Die Dynamo-Verantwortlichen reagierten mit völligem Unverständnis auf die neuerliche Randale. "Der gesamte Verein, unsere Spieler und Mitarbeiter sind über die Vorkommnisse zutiefst beschämt. Das Ausmaß an Gewalt macht uns fassungslos", sagte Geschäftsführer Christian Müller: "Unsere Genesungswünsche gelten den Verletzten. Sie und alle anderen Gewaltopfer möchte ich im Namen des Vereins um Entschuldigung bitten."
Während sich Dresden vom Verhalten der Fans distanzierte ("Das sind keine Fans von Dynamo! Das sind Kriminelle, die Angst und Schrecken verbreiten") und "eng mit den Behörden bei der Ermittlung der Täter zusammenarbeiten" will, forderte Arminia-Geschäftsführer Marcus Uhlig eine Debatte über die Verbannung der Sachsen. "Diese Fans sind eine Schande für den deutschen Fußball", sagte Uhlig der Neuen Westfälischen. Es müssten Überlegungen stattfinden, "ob Dresden nicht auch aus dem Ligabetrieb ausgeschlossen werden soll". Bereits bei der Ankunft am Bielefelder Bahnhof war die Situation eskaliert, als nach Behördenangaben 200 bis 250 Dresdner versuchten, eine Polizeiabsperrung zu durchbrechen. Die Beamten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um die Lage unter Kontrolle zu bringen.
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Auf dem Weg zum Stadion sprühten dann die Chaoten ihrerseits mit Reizgas, das sie Polizisten bei Handgemengen entwendet hatten. Auch während des Spiels ging es mit den Ausschreitungen weiter. Uhlig bezeichnete es als "absolute Schande", dass Dynamo-Anhänger zwei Catering-Stände überfallen und die Kassen geraubt hatten. Es seien 1000 Sicherheitsleute im Einsatz gewesen, "und trotzdem konnten wir das Problem nicht lösen – wir sind ratlos. Das System musste kapitulieren." Das Ausmaß der Ausschreitungen macht Uhlig fassungslos: "Bielefeld erlebte am Nikolaustag eine noch nie gekannte Gewaltdimension. Da war die absolute Geilheit auf Gewalt, die kannten überhaupt keine Hemmschwelle." Dynamo-Fans waren in der Vergangenheit bereits mehrfach negativ aufgefallen. Aus dem aktuellen DFB-Pokal-Wettbwerb waren die Sachsen deshalb ausgeschlossen worden.