Berthold: "Macho-Sprüche finde ich absolut doof"

Ex-Nationalspieler Thomas Berthold berichtet fürs Fernsehen von der Frauen-EM. Berthold über seine Premiere, seine Schweden-Erfahrungen und Macho-Sprüche.
Florian Bogner |
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Der frühere Nationalspieler Thomas Berthold berichtet ab Mittwoch fürs Fernsehen von der Frauen-EM. Berthold über seine Premiere, seine Schweden-Erfahrungen und Macho-Sprüche beim Frauen-Fußball.

AZ: Herr Berthold, am Mittwochabend haben Sie Premiere als Frauen-EM-Moderator bei Eurosport – Ihr erstes Frauenspiel live im Stadion.

THOMAS BERTHOLD: Stimmt, vorher habe ich die Spiele immer nur im Fernsehen verfolgt. Das war meine Premiere!

Ihre Profi-Erinnerungen an Schweden: eher schlecht.

Stimmt. 1998 habe ich mit Stuttgart das Pokalsieger-Cup-Finale in Stockholm 0:1 gegen Chelsea verloren. Tor: Gianfranco Zola, mit dem ersten Ballkontakt. Den Namen vergesse ich nicht. Und 1992 habe ich die EM verpasst, weil ich gesperrt war. Das EM-Feeling hole ich jetzt nach… (lacht)

Ist Schweden im EM-Fieber?

Also hier in Göteborg habe ich schon vor dem Start ein paar Leute im Schweden-Trikot gesehen. Wenn Schweden spielt, sollten die Stadien mit über 10 000 Plätzen ausverkauft sein.

Letztes Jahr waren Sie Experte bei der Männer-EM, nun moderieren Sie die Frauen-EM. Unterschied?

Als Experte kann man sich zurücklehnen und den Ball einfach hin- und her spielen. Als Moderator, als Gastgeber einer Show, muss ich alle technischen Abläufe kennen und auf das Timing achten. Wie lange ist der Einspieler? Wann kommt die Werbepause? Eine ganz andere Herausforderung!

Lampenfieber?

Je höher der Druck desto besser! War schon als Spieler so. Nach zwei, drei Sendungen wird sich das eingespielt haben.

Wie gut sind sie vorbereitet?

Die Uefa liefert viel Material. Wir machen keine detaillierte Halbzeitanalyse, keine Analyse nach dem Spiel. Vor der Sendung geht’s um das Event Frauen-EM, hinterher mache ich ein Interview. Kein Hexenwerk!

Können Sie die Spielerinnen des DFB-Kaders auswendig?

Nein, darum geht’s aber auch nicht. Das Event steht im Vordergrund, nicht die einzelne Spielerin.

Wer gewinnt die EM?

Die Topfavoriten sind Deutschland und Schweden. Die Schwedinnen wirken sehr entschlossen, Lotta Schelin könnte der Superstar der EM werden. Und bei Deutschland ist es vielleicht gar nicht schlecht, dass ein paar ältere Spielerinnen fehlen und jetzt die jungen locker an die Sache rangehen können.

Wie stehen Sie zu Macho-Sprüchen über Frauenfußball?

Das gehört sich nicht. Bei der EM spielen nur absolute Top-Teams, das Tempo ist hoch, davor sollte man Respekt haben. Da jetzt einen kessen Spruch loslassen, finde ich absolut doof.

 

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