Bericht: BKA warnt vor Terroranschlägen bei EM

Wie die "Bild" berichtet sollen sich einige EM-Teams im Visier von Terroristen befinden. Besonders auf Teams aus christlich geprägten Staaten sollen potenzielle Anschlagsopfer sein.
von  sid
Die Sicherheitsvorkehrungen bei der EM in Frankreich werden hoch sein. Ein BKA-Bericht bringt jetzt neue Anschlagsziele ins Spiel.
Die Sicherheitsvorkehrungen bei der EM in Frankreich werden hoch sein. Ein BKA-Bericht bringt jetzt neue Anschlagsziele ins Spiel. © dpa

Köln - Das Bundeskriminalamt (BKA) warnt offenbar vor möglichen islamistischen Anschlägen auf die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli). Unter Berufung auf ein geheimes BKA-Papier berichtet die Bild-Zeitung, dass auch Teams gefährdet seien.

"Ein erfolgreicher Anschlag auf Mannschaften von 'Kreuzfahrernationen', zu denen Deutschland ebenfalls gezählt wird, hätte dabei besondere Symbolwirkung", zitiert das Blatt aus dem BKA-Dokument mit dem Titel "Gefährdungslage zur UEFA-Fußball-Europameisterschaft 2016". Gemeint sind Teams aus christlich geprägten westlichen Staaten.

"Es gibt keine aktuelle Terrorwarnung"

"Natürlich ist die Bedrohungslage durch den IS-Terror weiterhin hoch. Dass sportliche Großereignisse im Blickpunkt stehen, ist nach dem vergangenen November keine Überraschung", sagte eine BKA-Sprecherin dem SID: "Derzeit liegen uns keine Erkenntnisse vor, die auf eine konkrete Gefährdung der Fußball-Europameisterschaft schließen lassen. Es gibt keine aktuelle Terrorwarnung."

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Frankreich stehe laut des Bild-Berichts aufgrund seiner Kolonialgeschichte und seines militärischen Engagements unter anderem im Kampf gegen die Terrormiliz IS aber besonders im Visier "islamistisch motivierter Täter". Mögliche weitere Anschlagsziele seien auch "symbolträchtige und 'weiche' Ziele mit einer großen medialen Aufmerksamkeit und entsprechend hohen zu erwartenden Opferzahlen", heißt es weiter.

Als mögliche Täter kommen laut Bericht Terror-Kleinstgruppen und "irrational handelnde, fanatisierte Einzeltäter" infrage. Am Wochenende hatte bereits der Europol-Direktor Rob Wainwright vor möglichen Terroranschlägen bei der EM gewarnt.

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Attentäter hatten während des Länderspiels Frankreich gegen Deutschland im vergangenen November auch in der Nähe des Stade de France Bomben gezündet. Wenige Tage darauf wurde die Begegnung zwischen dem Weltmeister und den Niederlanden in Hannover aus Angst vor einem Anschlag abgesagt.

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