Beim VfB sollen «Köpfe rollen»

Nach den Pokalpartien am Dienstag Abend könnte die Stimmung in Stuttgart und Dortmund nicht unterschiedlicher sein. «Unser Weg ist noch nicht zu Ende», glaubt der euphorisierte BVB-Coach.
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Trainer Armin Veh (r.) und Fehlschütze Antonio da Silva
dpa Trainer Armin Veh (r.) und Fehlschütze Antonio da Silva

Nach den Pokalpartien am Dienstag Abend könnte die Stimmung in Stuttgart und Dortmund nicht unterschiedlicher sein. «Unser Weg ist noch nicht zu Ende», glaubt der euphorisierte BVB-Coach.

Der deutsche Fußball-Meister legte eine peinliche Pleite hin, der lange im Mittelmaß versunkene ehemalige Weltcupsieger hofft auf seine sportliche Renaissance. Ein fataler Fehlgriff von Torwart-Talent Sven Ulreich und ein verhängnisvoller Fehlschuss von Antonio da Silva machten die Pokal-Blamage des Vorjahres-Finalisten VfB Stuttgart gegen den krassen Außenseiter FC Carl Zeiss Jena perfekt. Dagegen feierte Borussia Dortmund den größten Erfolg seit fünf Jahren und steht nach dem Erfolg über 1899 Hoffenheim erstmals seit dem Pokalsieg 1989 wieder im Halbfinale des DFB-Pokals.

Veh versteht die Welt nicht mehr

«Das ist ein Unding. Ich habe dafür keine Erklärung», kommentierte VfB-Trainer Armin Veh das 6:7 nach Elfmeterschießen gegen die vom Zweitliga-Abstieg bedrohte kesse Elf aus Jena. VfB-Keeper Ulreich ermöglichte mit seinem Fehlgriff in der Nachspielzeit der Verlängerung dem «Pokalschreck» aus Thüringen das 2:2, im Elfmeterschießen verlor da Silva den Halt und bugsierte den Ball in kläglicher Manier über das Gehäuse. «So grausam ist manchmal der Sport. Bitter für uns, denn wir wollten in das Endspiel kommen», klagte Veh.

Völlig konträr stellte sich die Lage in Dortmund nach dem 3:1 gegen Erstliga-Aspirant Hoffenheim dar. Die BVB-Fans feierten ihre Helden noch lange nach dem Schlusspfiff. Dortmunds Trainer Thomas Doll versprach mehr: «Unser Weg ist noch nicht zu Ende. Das könnte ein richtig gutes Jahr 2008 werden, wir haben einen kleinen Lauf.» Die Borussia darf mit dem Endspiel am 19. April im Berliner Olympiastadion und dem Wiedereinzug in das internationale Geschäft spekulieren.

Millioneneinnahmen stehen ins Haus

Das dürfen auch die im Liga-Alltag heftig gebeutelten Thüringer aus Jena. «Es ist toll für meine Truppe, jetzt im Halbfinale zu stehen», sagte Chefcoach Henning Bürger nach einem «heißen Abend» voller Stolz. Im Gegensatz zum VfB, der im Bestfall auf Einnahmen bis zu etwa vier Millionen Euro gekommen wäre, winkt dem FC Carl Zeiss viel Bares. Auch in Dortmund erweist sich der DFB-Pokal, anders als in den vergangenen Jahren, als lukrativer Nebenerwerb. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke bezifferte allein die möglichen Einnahmen aus der Vorschlussrunde (18./19. März) auf 1,5 bis zwei Millionen Euro.

Beim VfB Stuttgart hat die Blamage trotz zuletzt zweier Bundesliga-Siege Spuren hinterlassen. Die Himmelsstürmer von 2007 verspielten schon mit dem kläglichen Auftritt in der Champions League und mäßigen Liga-Leistungen enormen Kredit. «Das hake ich nicht einfach ab», kündigte Veh vor der Reise zum Spiel in Cottbus Konsequenzen an. Die Niederlage gegen Jena passe zur gesamten Saison. «Ich habe meine Spieler gewarnt. Aber das kriegt man wohl aus den Köpfen nicht heraus. Das ist der Wahnsinn», sagte Veh. Gut möglich, dass vor der richtungweisenden Partie gegen Energie Cottbus am Samstag «Köpfe rollen» und ein auf einigen Positionen veränderter VfB in der Bundesliga Wiedergutmachung betreiben soll.

VfB-Abwehrmann Matthieu Delpierre richtete seine Gedanken ganz auf die letzte Chance: «Jetzt müssen wir uns voll darauf konzentrieren, den fünften Platz zu holen.» Doch selbst dieses Ziel scheint angesichts heftigster Leistungsschwankungen und schwindenden Selbstvertrauens der Schwaben-Elf außer Reichweite zu geraten. (dpa)

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