Beim 1. FC Köln herrscht "Kölle Alarm"
Köln - Trotz der nur zwei Tore und zwei Punkte sowie des Absturzes auf den vorletzten Tabellenrang kämpft der 1. FC Köln gegen Panikmache und Krisengerede. "Natürlich ist das enttäuschend, aber wir werden auf keinen Fall in den Abstiegskampf geraten", versicherte Präsident Werner Spinner nach dem 1:2 beim 1. FC Union Berlin und vor der Partie am Dienstag gegen den Liga-Dritten FSV Frankfurt.
Beim Bundesliga-Absteiger macht man sich abseits des Platzes mit Durchhalteparolen Mut, lässt aber auf dem Rasen zumeist Courage und Kampfgeist vermissen. "Es geht erstmal nicht ums Toreschießen, sondern um die Grundtugenden des Fußballs", kritisierte FC-Trainer Holger Stanislawski. Auch in Berlin sah er "keine gute Zweikampfführung" und eine zu langsam und behäbig agierende Elf. Den Grund für den fehlenden Elan hat er auch erkannt: "Wenn man punkten muss und nicht punktet, trägt man einen Rucksack mit sich rum."
Nach dem Abgang von Kultfigur Lukas Podolski zum Londoner Club FC Arsenal läuft im Angriff so gut wie nichts mehr. Seit dem 4:0 gegen den SC Freiburg in Liga eins erzielte Köln in keinem Meisterschaftsspiel mehr als einen Treffer. Für die einzigen beiden Tore in dieser Saison sorgte Neuzugang Thomas Bröker jeweils per Elfmeter. "Wir dürfen den Kopf nicht hängen lassen und den Kopf nicht verlieren", sagte der Ex-Düsseldorfer.
"Wir müssen mit aller Macht drei Punkte holen, das muss das Ziel sein", forderte Stanislawski. Um die Torflaute zu beenden, denkt er darüber nach, neben Anthony Ujah gegen Frankfurt einen zweiten Stürmer aufzubieten. "Das wäre ein Möglichkeit."
Mit dem Rücken zur Wand steht auch der MSV Duisburg, der beim 0:0 gegen Bochum am Sonntag den ersten Punkt holte und noch hinter Köln auf dem letzten Tabellenplatz rangiert. Die "Zebras" müssen am Mittwoch zum Spitzenreiter Eintracht Braunschweig, der zuletzt den ersten Punktverlust der Saison (1:1 bei 1860 München) hinnehmen musste. "Die Leistung macht aber Mut für die nächsten schweren Partien", sagte Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht vor dem Duell mit Duisburg.
Mit nur einem Sieg aus sechs Spielen ist der FC St. Pauli zwar nicht so schlecht wie die Geißbock-Elf. Aber eigentlich hatten sich die Hanseaten mehr versprochen. "Wir wollen die Saison noch nicht abhaken", sagte Coach André Schubert mit Blick auf das frühe Saison-Stadium. Beschlossen wird der Spieltag am Donnerstag mit der Partie der Ex-Bundesligisten VfL Bochum gegen 1. FC Kaiserslautern.