Behringer jubelt, ihre Kollegin Rech weint
Nach dem 3:0-Sieg der Fußball-Frauen steht fest: Melanie Behringer darf zu Olympia, die Bayern-Spielerin Bianca Rech dagegen nicht. Bianca weinte bittere Tränen, will ihre Karriere im DFB-Team beenden.
UNTERHACHING Freud und Leid lagen gestern Abend sehr nah bei einander: Einerseits konnten die Fußball-Frauen vor 9185 Zuschauern im Hachinger Sportpark einen souveränen 3:0-Sieg über England feiern. Andererseits musste Bundestrainerin Silvia Neid anschließend den Olympiakader von 25 auf 18 Spielerinnen reduzieren.
Und so kullerten nach dem Spiel bei einigen große Tränen. Auch bei Bianca Rech. Die 27-Jährige Abwehrspielerin des FC Bayern hatte das gesamte Spiel auf der Ersatzbank gesessen und wusste danach: „Ich bin definitv nicht dabei.“ Mit gebrochener Stimme kündigte Rech ihren Rücktritt aus der Nationalelf an: „Jetzt bin ich zum zweiten Mal bei einem großen Turnier nicht dabei, war oft verletzt. Ich werde nicht jünger.“
Rech verschwand heulend im Mannschaftsbus, während ihre Bayern-Kollegin Melanie Behringer strahlend aus dem Unterhachinger Sportpark trat. Zur zweiten Halbzeit eingewechselt hatte sie in der 71. Minute das 3:0 per Foulelfmeter erzielt – und war sich ihrer Peking-Nominierung sicher: „Olympia ist noch toller als eine WM“, strahlte sie, dachte aber gleich an ihre enttäuschte Kollegin: „Bianca ist sehr geknickt“, sagte Behringer, „ich werde versuchen, sie aufzubauen.“
Die weiteren Tore der Deutschen erzielten Sandra Smisek (15.) nach einem kapitalen Torwartfehler und Rekord-Nationalspielerin Birgit Prinz mit einem Kopfball (55.).rf