Beckham is not amused: Bei Olympia nur Zuschauer

David Beckham ist überraschend nicht für das britische Fußball-Team für Olympia in London nominiert worden. Dabei hatte er alles getan, um die Spiele in seine Heimatstadt zu holen.
von  sid

London/München - Als David Beckham das Gespräch am Mittwoch beendet hatte, da muss er sich ein bisschen veräppelt vorgekommen sein. Als es darum ging, die Olympischen Spiele 2012 nach London zu holen, da hetzten sie ihn um die Welt. Beckham kann behaupten, dass es ohne seinen Einsatz womöglich nicht geklappt hätte mit der Vergabe an seine Heimatstadt, damals, 2005 in Singapur. Als es jetzt darum ging, einen von drei Ü23-Plätzen im britischen Fußball-Team zu besetzen, da sagten sie ihm ab. Und das bedeutet auch: Beckham (37) wird bei der Eröffnungsfeier nicht den Union Jack ins Stadion tragen.

„Verständlicherweise bin ich sehr enttäuscht“, ließ Beckham nach der Entscheidung von Stuart Pearce ausrichten. Pearce ist der Coach der britischen Fußball-Mannschaft, er war eigens zu Beckham nach Los Angeles geflogen, um sich von der Fitness des altendernden Weltstars zu überzeugen. Der hatte gesagt: „Ich will nicht nominiert werden, um T-Shirts zu verkaufen oder das Stadion zu füllen.“ Wird er nun auch nicht. Pearce teilte Beckham am Mittwochabend Londoner Zeit mit, dass ihm für das Mittelfeld ausreichend Personal zur Verfügung stehe – unter anderem Ryan Giggs von Manchester United, Waliser, 38 Jahre alt.

„Jeder weiß, wie viel es mir stets bedeutet hat, für mein Land zu spielen“, ließ Beckham ausrichten. Es wäre ihm „eine Ehre gewesen“, versicherte er, Teil dieses „einzigartigen Teams Großbritanniens gewesen zu sein“. Und sie wissen ja auch, was sie an ihm haben. Als im Mai das Olympische Feuer aus Griechenland, aus dem Panathinaikos-Stadion abgeholt werden musste, da war Beckham der Bote, er brachte es nach Großbritannien, er lief mit der Fackel durch Cornwall. Es gab Tage, da flog er von L.A. mal eben zur Schlussfeier der Olympischen Spiele in Peking 2008 und gleich danach zurück zum Training.

Die Vorgabe aber war klar, unter anderem von Lord Sebastian Coe, dem Mann, der Olympia nach London geholt hat, dank Beckham, oder mit Beckham. Coe ist der Chef des Organisationskomitees LOCOG, und im Mai, just zu der Zeit, als Beckham mal eben von L.A. nach Athen geflogen war, um das Olympische Feuer von dort ins Vereinigte Königreich zu bringen, da sagte er: „Teammanager Stuart Pearce muss eine Mannschaft aufstellen, die den Titel gewinnen kann. Das gilt für jeden Trainer bei den Spielen, egal ob im Ringen oder im Fußball. Es gibt keinen Grund, einen Spieler aus anderen Gründen zu nominieren.“

Die drei Ü23-Spieler von Team Great Britan sind erwartungsgemäß Giggs, dessen walisischer Landsmann Craig Bellamy (33) vom FC Liverpool sowie ein wenig überraschend der erst 24 Jahre alte Abwehrspieler Micah Ricardson von Manchester City. Beckham nahm es mit Würde: „Als Londoner bin ich stolz, einen kleinen Teil dazu beigetragen zu haben, die Olympischen Spiele in meine Heimatstadt geholt zu haben. Ich kann es kaum erwarten, dass sie beginnen.“ Zumindest bei der Eröffnungsfeier soll Beckham angeblich doch noch eine Rolle spielen. Welche auch immer.

 

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