Bayern-Konkurrenz rüstet auf - Spannung um Platz 2

Am Freitag wird mit der Begegnung Bayern München gegen Werder Bremen die 54. Bundesliga-Saison eingeläutet. Der Kampf um Platz zwei verspricht diesmal viel Spannung...
von  SID
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Köln - Ein neuer Maestro an der Seitenlinie von Rekordmeister Bayern München, dazu die beiden portugiesischen Europameister Renato Sanches (Bayern München) und Raphaël Guerreiro (Borussia Dortmund) sowie Rückkehrer Mario Gomez (VfL Wolfsburg): Viele prominente Neuzugänge hat die Fußball-Bundesliga in der Spielzeit 2016/17 noch nicht zu vermelden. Dennoch ist die Vorfreude auf die 54. Saison in der höchsten deutschen Spielklasse mal wieder riesengroß - auch beim neuen Bayern-Trainer Carlo Ancelotti.

"Die Bundesliga ist eine der bedeutendsten Meisterschaften Europas. Sie steht auf der gleichen Stufe wie die englische Premier League und die spanische Primera Division", sagt der 57-jährige Italiener. Für Ancelotti ist der fünfte Meistertitel in Serie mit den Bayern Pflicht, der Nachfolger von Pep Guardioala befürchtet aber im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen keine Langeweile an der Spitze. "Dafür ist die Konkurrenz zu stark", sagte er vor dem Saisoneröffnungsspiel am Freitagabend (20.30 Uhr/ARD und Sky) zwischen dem Titelverteidiger und Werder Bremen.

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Spötter behaupten indes, dass der Kampf um Platz Zwei hinter dem FC Bayern diesmal viel spannender wird. Dass der Branchenführer aus München, der im Sommer den bisherigen BVB-Kapitän und Weltmeister Mats Hummels für knapp 38 Millionen Euro an die Säbener Straße zurückgeholt hat, die Konkurrenz erneut frühzeitig abhängt, glaubt Karl-Heinz Rummenigge allerdings nicht.

Dortmund und Leverkusen als härteste Bayern-Verfolger?

Der Münchner Vorstandsboss ist sicher, dass erneut Borussia Dortmund, aber auch andere diesmal mit den Bayern einigermaßen Schritt halten können. "Dortmund ist unser gefährlichster Gegner, aber auch Bayer Leverkusen hat eine sehr starke Mannschaft", sagt Rummenigge und fügt hinzu: "Ich bin optimistisch für die Bundesliga, denn einige Klubs machen jetzt einen guten Job. Ich glaube, dass die Bundesliga in dieser Saison emotional viel bieten wird."

Das trifft wohl in erster Linie auf Dortmund zu, das nach den Abgängen von Hummels, Ilkay Gündogan (Manchester City) und Henrich Mchitarjan (Manchester United) kräftig investiert hat. Der BVB gab rund 110 Millionen Euro aus, davon alleine 52 Millionen für die beiden Weltmeister Mario Götze (22 Millionen Euro), der von den Bayern zurückgeholt wurde, und André Schürrle (zuletzt VfL Wolfsburg/30 Mio.).

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BVB-Boss Hans-Joachim Watzke, der die Bayern nach den Verpflichtungen von Hummels und Sanches vor Wochen noch als "nahezu unschlagbar" bezeichnet hatte, ist mittlerweile recht angriffslustig: "Wenn Bayern München irgendwann das Gefühl hat, sich eine Auszeit leisten zu können, dann möchten wir da sein."

Klopp rechnet mit Schalke

Ähnliches gilt für Bayer Leverkusen, das nach Platz drei in der Vorsaison mit seinen Neuzugängen Kevin Volland, Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger vor allem den Abstand zum BVB verkürzen will. "18 Punkte Rückstand auf den BVB war eindeutig zu viel", sagte Sportchef Rudi Völler, der hinter den Bayern und Dortmund in erster Linie Schalke 04, Borussia Mönchengladbach und den VfL Wolfsburg als Konkurrenten um einen Champions-Leauge-Platz betrachtet.

Schalke scheint trotz des Verkaufs von Jung-Nationalspieler Leroy Sané (Manchester City) unter seinem Coach Markus Weinzierl und mit vielen interessanten Neuverpflichtungen gefestigter als zuletzt. "Ich weiß, das will kein BVB-Fan hören: Aber ich fürchte, Schalke könnte echt erfolgreich sein", sagte zuletzt sogar Liverpools Teammanager und Ex-BVB-Coach Jürgen Klopp.

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Gladbach will nach dem Rekord-Transfer von Granit Xhaka (45 Mio.) zum FC Arsenal weiter im Konzert der Großen mitspielen, wie Sportchef Max Eberl verdeutlichte: "Ein internationaler Platz muss wieder unser Ziel sein."

Den strebt auch Wolfsburg nach dem enttäuschenden achten Platz in der vergangenen Spielzeit an. "So eine Saison wollen wir nicht noch einmal erleben", sagt VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs, der mit Nationalspieler Gomez einen echten Goalgetter an Land gezogen hat - zudem angesichts der Ablösesumme von sieben Millionen Euro an den AC Florenz relativ günstig.

Leipzig als Geheimfavorit?

Als Geheimfavorit und zugleich große Unbekannte wird Neuling RB Leipzig gehandelt, der dank der Millionen-Zuschüsse von Brause-Milliardär Dietrich Mateschitz über kurz oder lang in den europäischen Wettbewerb will. Solch hehre Ziele hat sich Mitaufsteiger SC Freiburg nicht gesetzt. "Unser Ziel ist der Klassenerhalt", sagte Trainer Christian Streich gleich nach der Zweitliga-Meisterschaft.

Der Kampf um den Klassenerhalt steht auch für die Vorjahres-Aufsteiger SV Darmstadt und FC Ingolstadt mit ihren neuen Trainern Norbert Meier bzw. Markus Kauczinski wieder im Vordergrund.

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