Bayern-Damen verspielen fast alles

0:4 gegen Duisburg! Tiefe Depressionen in Aschheim statt vorgezogener Titelfeier. Trainer Wörle: "Es ist zum Heulen".
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So sehen Verliererinnen aus: Bayerns Bayerns Bianca Rech (li.) und Ulrike Schmetz nach dem 0:2. Duisburgs Simone Laudehr dagegen jubelt. Ihre Mannschaft hat jetzt auch wieder eine Titelchance.
Bongarts/Getty Images So sehen Verliererinnen aus: Bayerns Bayerns Bianca Rech (li.) und Ulrike Schmetz nach dem 0:2. Duisburgs Simone Laudehr dagegen jubelt. Ihre Mannschaft hat jetzt auch wieder eine Titelchance.

0:4 gegen Duisburg! Tiefe Depressionen in Aschheim statt vorgezogener Titelfeier. Trainer Wörle: "Es ist zum Heulen".

ASCHHEIM Nach Abpfiff lagen sie am Boden in Aschheim. Entsetzt, konsterniert, deprimiert. Nach einem grausamen Debakel, bei dem die Frauen des FC Bayern gegen den FCR Duisburg mit 0:4 untergingen und sich selbst demontierten. Eine Abreibung, nach der Trainer Günther Wörle klagte: „Es ist zum Heulen.“

Denn nichts war es mit dem Auftakt zur Meisterfeier, stattdessen verloren die Bayern-Frauen jetzt sogar noch die Tabellenführung, liegen hinter dem punktgleichen Spitzenreiter Potsdam auf Platz zwei. Durch die Blamage gestern Abend haben sie jetzt vor dem letzten Spieltag auch noch ein um ein Tor schlechteres Torverhältnis (plus 44) gegenüber Potsdam. Der Traum vom Titel droht zu platzen, Bayern muss am Sonntag zu Schlusslicht Crailsheim, Potsdam empfängt den Tabellensiebten Wolfsburg. Und auch Duisburg, das daheim gegen den Sechsten Freiburg spielt und durch den Pokalsieg am Samstag und dem Triumph über die Bayern mächtig im Aufwind ist, hat plötzlich noch Titelchancen.

Dabei war alles angerichtet für ein großes Spiel. Ein lauer sonniger Juniabend bei 17 Grad, ideales Fußballwetter, anders als acht Tage zuvor, als das Spiel wegen Blitz und Donner ausfiel. Außerdem kam Gegner Duisburg diesmal in Bestbesetzung, nach dem Eklat letzte Woche, als Trainerin Martina Voss nur ein junges Reserveteam zur letztlich dann abgesagten Partie geschickt hatte. Zur Schonung der Stars vor dem Pokalfinale in Berlin, das die Duisburgerinnen dann am Samstag 7:0 gegen Potsdam gewannen. Auch die Kulisse im Sportpark Aschheim stimmte. 3112 Fans bedeuteten den Rekordbesuch bei einem Heimspiel der Bayern-Frauen in dieser Saison.

Doch ausgerechnet an diesem Abend zeigte das Team von Trainer Günther Wörle die mit Abstand schlechteste Saisonleistung und fügte sich wehrlos in die zweite Saisonniederlage. Außer einem Lattenschuss von Nicole Banecki (32.) hatte Bayern keine Chancen, seinen Lauf nahm das Unheil dann Ende der ersten Halbzeit, als Simone Laudehr spektakulär über den Fuß von Bayerns Sandra de Pol flog. Eine umstrittene Elfmeterentscheidung, Inka Grings verwandelte souverän (45.).

In der Pause machte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge auf der Tribüne der Truppe noch Mut, als er meinte: „In der zweiten Halbzeit können wir noch alles korrigieren.“

Am Ende aber verspielten sie fast alles. Denn nach Anpfiff fiel Bayern komplett auseinander. Simone Laudehr (57.), Vanessa Martini (66.) und nochmal Grings (86.) schossen die Bayern weg von der Tabellenspitze und hinein in die tiefe Depression. „Unser Kopf war zu verkrampft“, sagte Stürmerin Nina Aigner danach zur AZ, während Trainer Wörle klagte: „Der Druck hat uns gelähmt, die einfachsten Dinge haben nicht funktioniert, keine hat sich richtig gezeigt. Ich habe meine Mannschaft nicht wiederkannt, jetzt muss ich sie vor allem psychologisch wieder aufbauen.“ Damit sie am Sonntag in Crailsheim noch den Titel holen. Sonst ist es erst recht zum Heulen.

Florian Kinast

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