Bastian Schweinsteiger: Der Herzfußballer
AZ-Sportredakteur Maximilian Koch schreibt über Schweinsteigers DFB-Rücktritt - und die Frage, die gestellt wird: Kam der Abschied zu spät?
Kam der Rücktritt zu spät? Hätte Bastian Schweinsteiger schon nach der WM 2014 aufhören sollen? Und: Hat Joachim Löw zu lange an ihm festgehalten? Diese Fragen werden jetzt wieder kommen. Und sie haben natürlich ihre Berechtigung.
Vielleicht hat sich auch Schweinsteiger gefragt, ob er nach dem Finale 2014 Schluss machen sollte, nach dem Karriere-Höhepunkt, dem Spiel seines Lebens. Aber Bastian Schweinsteiger konnte es damals einfach nicht, weil er so sehr an der Nationalmannschaft hing. Weil es ihm so viel Freude bereitete, Teil dieser Gruppe zu sein, mit Poldi und mit Löw, der immer an ihm festhielt – trotz aller Kritik.
Stimmen zum Rücktritt: Schweinsteiger "wird ein Idol bleiben"
Das Kapitänsamt machte ihn stolz
Schweinsteiger hat weitergemacht, weil er den EM-Pokal noch gewinnen wollte. Klar, das war sein oberstes Ziel. Aber er hat sich auch deshalb nicht vom Nationalteam trennen können, weil er auf sein Herz hörte – und weniger auf den Kopf, der ihm nach all den Verletzungen wohl schon oft zum Aufhören geraten hatte.
Es machte Schweinsteiger stolz, Kapitän dieser Mannschaft sein zu dürfen nach dem Rücktritt von Philipp Lahm. Deshalb konnte er nicht loslassen. Soll man ihn dafür kritisieren? Weil er das getan hat, was er liebte, bis es am Ende nicht mehr ging? Nein, diese Haltung verdient Respekt. Sie verdient Bewunderung.
Es war mir eine Ehre: Schweinsteiger tritt aus Nationalmannschaft zurück!
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