Basler endlich wieder Super-Mario

TRIER - Erst ließ er seine Kabinenansprache filmen, dann drehten seine Jungs auf und warfen Hannover aus dem Pokal. Trier-Coach Mario Basler genießt den Erfolg.
Endlich mal wieder auf der großen Fußball-Bühne, endlich mal wieder im Rampenlicht, endlich mal wieder flotte Sprüche: Trainer Mario Basler von Regionalligist Eintracht Trier durfte sich nach dem 3:1 (0:1)-Sensationssieg in der ersten Runde des DFB-Pokals gegen Bundesligist Hannover 96 endlich mal wieder als „Super-Mario“ feiern lassen – und der extrovierte Ex-Nationalspieler genoss den Rummel um seine Person in vollen Zügen.
Basler, der den Trainerjob in Trier im September 2008 übernommen hatte, inszenierte seinen Triumph nach allen Regeln der Kunst. Erst ließ der gebürtige Pfälzer ZDF-Reporter Rolf Töpperwien seine aufrüttelnde Pausenansprache in der Mannschafts-Kabine filmen, dann gewährte er den Kamerateams nach dem Schlusspfiff Zutritt zu den Feierlichkeiten in den Umkleideräumen, um anschließend triumphal in das prall gefüllte VIP-Zelt einzuziehen.
Auf dem Podium ließ sich Basler dann vom Volk feiern. Nach fast jedem Satz seiner Spielanalyse brandete Beifall auf und das weltmännisch, in feinem Zwirn auftretende ehemalige Enfant terrible spielte wie zu seinen Glanzzeiten als Profi mit den Emotionen. „Das war wichtig für den Verein. Es ist ein tolles Gefühl, mit einem Viertligisten in die nächste Runde zu kommen. Wer mich kennt, der weiß, dass wir uns spontan etwas einfallen lassen werden“, antworte Basler unter dem Gejohle der Fans auf die Frage nach den anstehenden Feierlichkeiten.
Um vor der versammelten Journalistenschar seine Autorität unter Beweis zu stellen, wurde Basler kurz darauf aber wieder ernst und richtete eine Ermahnung an seine Pokalhelden, die am kommenden Wochenende gegen Schalke 04 ranmüssen – allerdings nur gegen die zweite Mannschaft der „Königsblauen“ beim Saisonstart der Regionalliga West. „Ich werde mir das Training unter der Woche genau ansehen. Wer denkt, er sei jetzt der große Pokalsieger, der könnte im nächsten Spiel draußen sitzen“, erklärte der 40-Jährige.
Und da sich Basler am Sonntagabend gerade auf dem Höhepunkt seines Schaffens in Trier sah, äußerte der Coach gleich noch ein paar Wünsche. „Wir haben unser Soll bereits mehr als erfüllt. Jetzt wünschen wir uns in der nächsten Runde wieder einen Bundesligisten“, meinte Basler: „Und da mir mein Präsident gerade zuhört, hoffe ich, dass er durch die zusätzlichen Einnahmen ein paar Euro für einen zusätzlichen Stürmer lockermachen kann.“