Ballack weist Niersbach-Darstellung zurück

Nächste Runde im Rosenkrieg zwischen DFB und Michael Ballack: Jetzt hat der Ex-Nationalspieler die jüngsten Äußerungen von von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach zurückgewiesen.
SID |
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Köln – Ex-Nationalspieler Michael Ballack hat die Aussagen von DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach im Zusammenhang mit seinem Abschied aus der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zurückgewiesen. „Wenn der Bundestrainer Wolfgang Niersbach erzählt haben sollte, er habe bei unserem Gespräch am 30. März zu mir gesagt: 'Micha, das war s für dich und lass das jetzt mal sacken', oder 'Ich plane nicht mehr mit dir', dann ist das schlichtweg nicht wahr. Das genaue Gegenteil war der Fall“, schrieb Ballack in einer persönlichen Erklärung, die dem SID vorliegt.

Er wollte, so der 34-Jährige weiter, seinerzeit von Bundestrainer Joachim Löw wissen, wie er in Zukunft mit ihm plane. „In diesem Gespräch vermittelte er mir, dass er mich nach meinen Verletzungen wieder auf einem guten Weg sieht und durchaus daran glaubt, dass ich es in jedem Fall noch einmal schaffen kann, in die Nationalmannschaft zurückzukehren; dass ich ein Kämpfertyp sein. Er hat mich motiviert und aufgefordert, nicht hinzuschmeißen“, berichtete der Mittelfeldspieler von Bayer Leverkusen. Niersbach hatte Samstag erklärt, dass Ballack seit dem 30. März gewusst habe, dass seine Nationalmannschaftskarriere vorbei sei.

Lesen Sie hier der Erklärung von Michael Ballack im Wortlaut:

  „Ich finde es schade, jetzt erneut Aussagen lesen zu müssen, die
nicht der Wahrheit entsprechen und auf die ich reagieren muss. Ich
kann nachvollziehen, dass Wolfgang Niersbach versucht, für Joachim
Löw Partei zu ergreifen. Ich halte es sogar in seiner Position als
Generalsekretär des DFB für seine Pflicht. Fakt ist jedoch, dass
niemand, auch nicht Wolfgang Niersbach, auch nur bei einem einzigen
der Gespräche dabei war, die der Bundestrainer und ich geführt
haben

   Wenn der Bundestrainer Wolfgang Niersbach erzählt haben sollte,
er habe bei unserem Gespräch am 30. März zu mir gesagt: 'Micha, das
war s für dich und lass das jetzt mal sacken', oder 'Ich plane
nicht mehr mit dir', dann ist das schlichtweg nicht wahr. Das
genaue Gegenteil war der Fall.
   Ich wollte seinerzeit vom Bundestrainer wissen, wie er in
Zukunft mit mir plant. In diesem Gespräch vermittelte er mir, dass
er mich nach meinen Verletzungen wieder auf einem guten Weg sieht
und durchaus daran glaubt, dass ich es in jedem Fall noch einmal
schaffen kann, in die Nationalmannschaft zurückzukehren; dass ich
ein Kämpfertyp sein. Er hat mich motiviert und aufgefordert, nicht
hinzuschmeißen.
   Demgegenüber passte die seit letztem Sommer andauernde
Hinhaltetaktik des Bundestrainers überhaupt nicht zu den Aussagen,
die er mir gegenüber und auch in der Öffentlichkeit gemacht hat.
Bezeichnend dafür und unwiderlegbar ist eine Aussage eines seiner
engsten Mitarbeiter, des DFB-Teammanagers Oliver Bierhoff, im
Frühjahr in der Sendung 'Doppelpass' von Sport1 in Reaktion auf die
Forderung eines Journalisten, Michael Ballack doch endlich zu
sagen, dass man nicht mehr mit ihm plane. Oliver Bierhoff
antwortete sinngemäß, dass man sich nicht alle Türen zuschlagen
wolle und Michael Ballack noch sehr wichtig werden könne.
   Im Mai reifte bei mir endgültig der Entschluss, zurückzutreten.
Diese Überlegung teilte ich dann dem Bundestrainer und auch
Wolfgang Niersbach mit. Ich hielt einen Zeitpunkt im Sommer für
angemessen. Wir vereinbarten, dass ich in der Sommerpause meinen
Rücktritt selbst bekannt geben dürfe. Ein genaues Datum, geschweige
denn eine Frist, stand dabei nie zur Debatte. Als Joachim Löw mich
im Urlaub letzte Woche nicht erreichte, musste ich plötzlich von
Wolfgang Niersbach eine Stunde vor Veröffentlichung der
Pressemitteilung des DFB per SMS erfahren, dass der Bundestrainer
'nicht mehr mit mir plant'.
   Drei Tage vor meinem Urlaubsende, wissend, dass ich danach
wieder uneingeschränkt erreichbar bin und man genügend Zeit hat,
bis die Bundesliga-Saison wieder beginnt, hat man konträr zu
unserer Absprache diese Pressemitteilung verfasst.
   Noch einmal: Es war klar und unmissverständlich von beiden
Seiten vereinbart, dass ich meine Entscheidung, zurückzutreten, in
Ruhe in der Sommerpause selbst verkünden darf. Mit dieser Erklärung
möchte ich das Thema jetzt abschließen und mich voll und ganz auf
meine Ziele mit Bayer 04 Leverkusen konzentrieren.“

 

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