"Ballack kann doch nichts dafür"

Leverkusen - Bayer Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hat seinen Mittelfeldstar Michael Ballack in Schutz genommen. "Er kann doch nichts dafür, dass er zweimal schlimm verletzt wurde", sagte der frühere DFB-Teamchef.
"Dass sich bei der Nationalelf, bei der Kapitänsfrage und bei uns alles um ihn dreht, ist nicht seine Schuld", sagte Völler der "Bild"-Zeitung. Damit müsse Ballack vernünftig, gelassen umgehen und warten, "bis die sportlichen Grundvoraussetzungen hergestellt sind".
Der 34 Jahre alte Nationalmannschaftskapitän musste auch mit dem Training aussetzen und ließ stattdessen seine Reizung im linken Knie behandeln. Es ist fraglich, ob Ballack an diesem Mittwoch die Reise zum Zwischenrundenspiel der Europa League bei Metalist Charkow mitmachen wird.
Die anhaltende Diskussion um Ballacks Verletzungen und seine Zukunft in der Nationalelf empfindet Völler nicht als Belastung für das Klima im Werksclub. "Warum sollte sie? Wir sind Zweiter, haben eine gute Mannschaft, spielen noch in der Euro-League", sagte er. Die Spieler in Leverkusen wüssten mit dem Thema Ballack umzugehen.
Dass Ballack nach dem ganzen Wirbel im Sommer das Handtuch wirft und aus seinem bis 2012 datierten Vertrag vorzeitig aussteigt, erwartet Völler nicht: "Dazu ist Michael viel zu ehrgeizig. Nein, freiwillig aufgeben, das gibt es bei ihm nicht." Auch wenn es im Augenblick unbefriedigend sei, erwartet der Bayer-04-Sportchef, dass sich Ballack "durchbeißen" werde.
Wegen einer schweren Sprunggelenksverletzung hatte der Nationalmannschaftskapitän auf die WM 2010 in Südafrika verzichten müssen. Eine Fraktur am Schienbeinköpfchen, die er sich im September 2010 zugezogen hatte, zwang ihn zu einer weiteren Pause. Erst mit Beginn der Rückrunde stand Ballack den Leverkusenern wieder zur Verfügung.