AZ-Ranking: Wer war der beste Bundestrainer?

Heute erklärt der DFB, dass Jogis Vertrag verlängert wird. Im dritten Versuch soll er den Titel gewinnen. Die AZ erstellt eine Rangliste aller Bundestrainer – Matthäus erläutert, was sie geleistet haben.
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Helmut Schön (1964 - 1978)Verankerte die deutsche Nationalelf mit dem EM-Titel 1972 und der Weltmeisterschaft 1974 an der Spitze des Weltfußballs. Bis heute ein Unikum: Kein Bundestrainer hat sonst beide Titel gewonnen. Unter der ruhigen Hand des Mannes mit der Schiebermütze reifte Franz Beckenbauer zum Weltstar. So revolutionär wie die Niederlande ließ Schön nicht spielen, dafür ausgewogener. In der Öffentlichkeit kam er dagegen sperrig rüber – deswegen keine volle Punktzahl in dieser Kategorie.Wie erfolgreich? 14 von 15Wie stilbildend? 8 von 10Wie beliebt? 3 von 5GESAMTPUNKTE 25 von 30
dpa 7 Helmut Schön (1964 - 1978)Verankerte die deutsche Nationalelf mit dem EM-Titel 1972 und der Weltmeisterschaft 1974 an der Spitze des Weltfußballs. Bis heute ein Unikum: Kein Bundestrainer hat sonst beide Titel gewonnen. Unter der ruhigen Hand des Mannes mit der Schiebermütze reifte Franz Beckenbauer zum Weltstar. So revolutionär wie die Niederlande ließ Schön nicht spielen, dafür ausgewogener. In der Öffentlichkeit kam er dagegen sperrig rüber – deswegen keine volle Punktzahl in dieser Kategorie.Wie erfolgreich? 14 von 15Wie stilbildend? 8 von 10Wie beliebt? 3 von 5GESAMTPUNKTE 25 von 30
Sepp Herberger (Mitte) (1936 - 1964) Geburtshelfer einer Fußballnation – was ihm einen Extrapunkt einbringt. „Die Weltmeisterschaft 1954 hat Deutschland am meisten gebracht, mehr als 1974 und 1990“, urteilt Matthäus über das Wunder von Bern. Galt als wahrer Motivationskünstler, perfektionierte das sogenannte „WM-System“ mit fünf Angreifern. Der Sprüchegigant („Elf Freunde müsst ihr sein“, „Der Ball ist rund und das Spiel dauert neunzig Minuten“) konnte später allerdings nicht mehr an den historischen Erfolg anknüpfen.
Wie erfolgreich? 8 von 15Wie stilbildend? 7 von 10Wie beliebt? 34 von 5GESAMTPUNKTE 19 von 30
dpa 7 Sepp Herberger (Mitte) (1936 - 1964) Geburtshelfer einer Fußballnation – was ihm einen Extrapunkt einbringt. „Die Weltmeisterschaft 1954 hat Deutschland am meisten gebracht, mehr als 1974 und 1990“, urteilt Matthäus über das Wunder von Bern. Galt als wahrer Motivationskünstler, perfektionierte das sogenannte „WM-System“ mit fünf Angreifern. Der Sprüchegigant („Elf Freunde müsst ihr sein“, „Der Ball ist rund und das Spiel dauert neunzig Minuten“) konnte später allerdings nicht mehr an den historischen Erfolg anknüpfen. Wie erfolgreich? 8 von 15Wie stilbildend? 7 von 10Wie beliebt? 34 von 5GESAMTPUNKTE 19 von 30
Franz Beckenbauer (1984 - 1990)Vize-Weltmeister 1986, holte dann mit dem lapidaren Motto „geht’s raus und spuit’s Fußball“ 1990 den WM-Titel. Kein Taktikexperte zwar, aber der Funke sprang von der Lichtgestalt stets über – auch aufs Volk, das dem Kaiser zu Füßen lag. Matthäus, 1990 Beckenbauers Kapitän: „Er hat dir das absolute Vertrauen gegeben, was man gerne mit hundert Prozent Leistung zurück gezahlt hat. Er war immer offen und ehrlich, sehr direkt. Er hat um nichts groß drumherum geredet. Das kam sehr gut an.“Wie erfolgreich? 9 von 15Wie stilbildend? 4 von 10Wie beliebt? 5 von 5GESAMTPUNKTE 18 von 30
Perenyi/Augenklick 7 Franz Beckenbauer (1984 - 1990)Vize-Weltmeister 1986, holte dann mit dem lapidaren Motto „geht’s raus und spuit’s Fußball“ 1990 den WM-Titel. Kein Taktikexperte zwar, aber der Funke sprang von der Lichtgestalt stets über – auch aufs Volk, das dem Kaiser zu Füßen lag. Matthäus, 1990 Beckenbauers Kapitän: „Er hat dir das absolute Vertrauen gegeben, was man gerne mit hundert Prozent Leistung zurück gezahlt hat. Er war immer offen und ehrlich, sehr direkt. Er hat um nichts groß drumherum geredet. Das kam sehr gut an.“Wie erfolgreich? 9 von 15Wie stilbildend? 4 von 10Wie beliebt? 5 von 5GESAMTPUNKTE 18 von 30
Berti Vogts (1990 - 1998)Auf keinen Bundestrainer ist so eingeprügelt worden wie auf den EM-Sieger von 1996, der es als Beckenbauer-Nachfolger richtig schwer hatte (und dafür einen Extrapunkt bekommt). „Er hat 1994 den WM-Titel nicht geschafft, der zu schaffen gewesen wäre. Daraus hat er gelernt“, meint Matthäus, der selbst mit Vogts angeeckt war und deshalb 1996 nicht zum Kader gehörte. Heute verstehen sich beide wieder gut. „Er war ein akribischer Arbeiter, der mehr Anerkennung verdient gehabt hätte.“Wie erfolgreich? 5 von 15Wie stilbildend? 6 von 10Wie beliebt? 1 von 5GESAMTPUNKTE 12 von 30
dpa 7 Berti Vogts (1990 - 1998)Auf keinen Bundestrainer ist so eingeprügelt worden wie auf den EM-Sieger von 1996, der es als Beckenbauer-Nachfolger richtig schwer hatte (und dafür einen Extrapunkt bekommt). „Er hat 1994 den WM-Titel nicht geschafft, der zu schaffen gewesen wäre. Daraus hat er gelernt“, meint Matthäus, der selbst mit Vogts angeeckt war und deshalb 1996 nicht zum Kader gehörte. Heute verstehen sich beide wieder gut. „Er war ein akribischer Arbeiter, der mehr Anerkennung verdient gehabt hätte.“Wie erfolgreich? 5 von 15Wie stilbildend? 6 von 10Wie beliebt? 1 von 5GESAMTPUNKTE 12 von 30
Jupp Derwall (1978 - 1984)Lernte schon als Co-Trainer von Schön. „Als dessen Nachfolger hatte er es nicht einfach, war aber gleich sehr erfolgreich“, sagt Matthäus, der 1980 als 19-Jähriger beim EM-Titel dabei war. Derwall gelang der Umbruch zur Nach-Beckenbauer-Ära, auch wenn er selbst ein Trainer der alten Schule war: „Viel gesprochen hat er damals nicht“, sagt Matthäus. Bei der WM 1982 war nur Italien stärker. 1984 war der unbeliebte Derwall nach einem blamablen EM-Vorrunden-Aus selbst Geschichte.Wie erfolgreich? 5 von 15Wie stilbildend? 4 von 10Wie beliebt? 2 von 5GESAMTPUNKTE 11 von 30
dpa 7 Jupp Derwall (1978 - 1984)Lernte schon als Co-Trainer von Schön. „Als dessen Nachfolger hatte er es nicht einfach, war aber gleich sehr erfolgreich“, sagt Matthäus, der 1980 als 19-Jähriger beim EM-Titel dabei war. Derwall gelang der Umbruch zur Nach-Beckenbauer-Ära, auch wenn er selbst ein Trainer der alten Schule war: „Viel gesprochen hat er damals nicht“, sagt Matthäus. Bei der WM 1982 war nur Italien stärker. 1984 war der unbeliebte Derwall nach einem blamablen EM-Vorrunden-Aus selbst Geschichte.Wie erfolgreich? 5 von 15Wie stilbildend? 4 von 10Wie beliebt? 2 von 5GESAMTPUNKTE 11 von 30
Jürgen Klinsmann (2004 - 2006)Hätte Deutschland als Teamchef mit Jogi Löw als Trainer beinahe zum Sommermärchen geführt. Kein taktischer Meistersinger, dafür ein exzellenter Motivator. Holte erst Platz drei beim unbedeutenden Confed-Cup, wäre vor der WM nach einem 1:4 gegen Italien dann beinahe entlassen worden, bevor mit Philipp Lahms Kunstschuss gegen Costa Rica die große WM-Party startete – leider ohne Happyend. Überließ nach der WM entkräftet seinem Mastermind Löw das Feld.Wie erfolgreich? 1 von 15Wie stilbildend? 5 von 10Wie beliebt? 4 von 5GESAMTPUNKTE 10 von 30
dpa 7 Jürgen Klinsmann (2004 - 2006)Hätte Deutschland als Teamchef mit Jogi Löw als Trainer beinahe zum Sommermärchen geführt. Kein taktischer Meistersinger, dafür ein exzellenter Motivator. Holte erst Platz drei beim unbedeutenden Confed-Cup, wäre vor der WM nach einem 1:4 gegen Italien dann beinahe entlassen worden, bevor mit Philipp Lahms Kunstschuss gegen Costa Rica die große WM-Party startete – leider ohne Happyend. Überließ nach der WM entkräftet seinem Mastermind Löw das Feld.Wie erfolgreich? 1 von 15Wie stilbildend? 5 von 10Wie beliebt? 4 von 5GESAMTPUNKTE 10 von 30
Erich Ribbeck (1998 - 2000)Gilt heute als größter Fehlgriff der Bundestrainer-Geschichte, dafür war das EM-Aus 2000 ohne Sieg immerhin Anlass, um das deutsche Ausbildungssytem zu revolutionieren. „Vielleicht hatte er ein zu großes Herz“, sagt Matthäus. „Am EM-Aus war nicht Ribbeck schuld, sondern ein paar Spieler, die seine Gutmütigkeit ausgenutzt haben. Er hat versucht, mit bescheidensten Mitteln das Beste herauszuholen. Mehr war mit dieser Mannschaft nicht möglich.“Wie erfolgreich? 0 von 15Wie stilbildend? 1 von 10Wie beliebt? 1 von 5GESAMTPUNKTE 2 von 30
dpa 7 Erich Ribbeck (1998 - 2000)Gilt heute als größter Fehlgriff der Bundestrainer-Geschichte, dafür war das EM-Aus 2000 ohne Sieg immerhin Anlass, um das deutsche Ausbildungssytem zu revolutionieren. „Vielleicht hatte er ein zu großes Herz“, sagt Matthäus. „Am EM-Aus war nicht Ribbeck schuld, sondern ein paar Spieler, die seine Gutmütigkeit ausgenutzt haben. Er hat versucht, mit bescheidensten Mitteln das Beste herauszuholen. Mehr war mit dieser Mannschaft nicht möglich.“Wie erfolgreich? 0 von 15Wie stilbildend? 1 von 10Wie beliebt? 1 von 5GESAMTPUNKTE 2 von 30

Heute erklärt der DFB, dass Jogis Vertrag verlängert wird. Im dritten Versuch soll er den Titel gewinnen. Die AZ erstellt eine Rangliste aller Bundestrainer – Matthäus erläutert, was sie geleistet haben.

München - Mehr Jogi geht nicht! Am Freitag kommen Bundestrainer Joachim Löw und DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zusammen, zurren endlich einen neuen Vertrag für Löw bis 2016 fest.

Landläufige Meinung: Es ist das richtige Signal vor der WM in Brasilien. „Das ist zu hundert Prozent die absolut richtige Entscheidung. Es gibt keine Alternative“, sagt Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, der am 6. Dezember die WM-Gruppen mit auslost (Deutschland ist gesetzt), zur AZ. „Klar wird man an Titeln gemessen, aber grundsätzlich hat er traumhafte Arbeit geleistet, uns mit super Fußball teilweise fasziniert.“

Löws Umfragewerte in der Bevölkerung sind auch ohne Pokal nach wie vor gut. Aber um in der Riege der ganz großen Bundestrainer vorne mitzumischen, braucht Löw den Titel. Die AZ hat ein Ranking erstellt und festgestellt: Mit dem WM-Triumph würde Löw sogar Sepp Herberger hinter sich lassen.

So lief die Punktevergabe:

Es gibt drei Kriterien, die separat bewertet werden. Wie erfolgreich war der Trainer? Maximal konnten sie hier auf 15 Punkte kommen. Wie stilbildend war ihr Fußball? Hier gab es maximal zehn Punkte. Wie beliebt waren sie während der Amtszeit? Maximal fünf Punkte. Was bedeutet: Der Erfolg macht die Hälfte der Bewertung aus, die Beliebtheit spielt zwar mit rein, ist aber das unbedeutendste Kriterium. Für einen WM-Sieg gibt es 7 Punkte, für Platz zwei gibt es 2, für Platz drei noch 1 Punkt. Für einen EM-Sieg gibt es 3 Punkte, für Platz zwei 1 Punkt. Darüber hinaus wurden Bonuspunkte vergeben.

 

 

 

 

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