Awoniyi schießt Union zum Sieg in Mainz - Unions 100. Tor

Ausgerechnet der frühere Leihspieler Taiwo Awoniyi hat dem FSV Mainz 05 die ersten Gegentore und die erste Heim-Niederlage der Saison beschert.
von  Von Eric Dobias, dpa
Die Mannschaft des 1. FC Union bejubelt das 1:1 von Taiwo Awoniyi (2.v.r). Kurz darauf legt der Stürmer zur Berliner Führung nach.
Die Mannschaft des 1. FC Union bejubelt das 1:1 von Taiwo Awoniyi (2.v.r). Kurz darauf legt der Stürmer zur Berliner Führung nach. © Torsten Silz/dpa

Unbeeindruckt vom Wirbel um den Antisemitismus-Vorfall beim Conference-League-Spiel gegen Maccabi Haifa hat der 1. FC Union Berlin dem FSV Mainz 05 die erste Saison-Heimniederlage in der Fußball-Bundesliga zugefügt.

Ausgerechnet der Ex-Mainzer Taiwo Awoniyi schoss die Eisernen am Sonntag vor 16.000 Zuschauern mit einem Doppelpack in der 69. und 73. Minute zum 2:1 (0:1)-Sieg. Der erste Treffer war das 100. Tor der Unioner in ihrer noch jungen Bundesliga-Geschichte. "Mein erstes Tor hat mir besonders gefallen. Wichtig waren die drei Punkte", sagte der Matchwinner bei DAZN.

Awoniyi trifft doppelt

Zuvor hatte Union-Leihgabe Marcus Ingvartsen (39.) die Hausherren bei seinem Startelfdebüt im 05-Trikot in Führung gebracht. Dank des dritten Erfolges in Serie kletterten die Berliner mit zwölf Punkten auf den siebten Tabellenplatz, Mainz, das in der Nachspielzeit Dominik Kohr nach Gelb-Roter Karte (90.+2) verlor, bleibt mit zehn Zählern Neunter.

"Heute haben ein Ex-Berliner und ein Ex-Mainzer getroffen, leider der Ex-Mainzer zweimal. Das ist sehr ärgerlich", sagte der Mainzer FSV-Sportdirektor Martin Schmidt. "Das haben wir in der Vergangenheit schon besser verteidigt", fügte der Schweizer bei DAZN hinzu. "Naiv" habe sich sein Team auskontern lassen, beklagte Mainz-Coach Bo Svensson. "Bei den zwei Gegentoren haben wir uns schlecht verhalten."

Die antisemitischen Vorfälle am vergangenen Donnerstag ließen auch die Union-Profis in der Vorbereitung nicht kalt. "Es findet keiner gut. Es wurde deutlich angesprochen", berichtete Trainer Urs Fischer vor dem Anpfiff am DAZN-Mikrofon. "Jeder im Team verurteilt so etwas. Das sollte jetzt in der Mannschaft jetzt aber kein Thema werden", sagte Max Kruse.

Personell setzte Urs Fischer eine größere Rotation in Gang und veränderte die Startelf gleich auf sechs Positionen. Sein Mainzer Kollege Bo Svensson setzte dagegen mit nur einer Ausnahme auf Kontinuität: Ingvartsen rückte anstelle von Jean-Paul Boetius ins offensive Mittelfeld.

Union startet druckvoll nach der Pause

Nach gut einer Viertelstunde musste Svensson jedoch frühzeitig die Abwehr, in der Stefan Bell sein 200. Bundesligaspiel im Mainzer Trikot absolvierte, umbauen. Jeremiah St. Juste schied verletzt aus, seinen Platz in der Dreierkette übernahm David Nemeth. Zu diesem Zeitpunkt war in beiden Strafräumen noch nicht viel passiert.

Kurz darauf dann die erste Chance. Max Kruse bediente Awoniyi, doch der Ex-Mainzer trat in aussichtsreicher Position am Ball vorbei. Ansonsten gab es viel Leerlauf und wenig spielerische Leckerbissen. Die Berliner agierten zwar ballsicherer, doch vor dem Mainzer Tor blieben sie zumeist harmlos.

Die Hausherren verzeichneten 39 Minuten lang gar keinen Schuss aufs Tor und trafen dann mit dem ersten Versuch. Karim Onisiwo legte auf Ingvartsen ab und der Däne ließ Union-Torwart Andreas Luthe mit einem platzierten Flachschuss keine Chance.

Nach der Pause startete Union druckvoll und drängte auf den Ausgleich. Das Geschehen spielte sich nun überwiegend in der Mainzer Hälfte ab. Bei Schüssen von Awoniyi und Kruse, die knapp das Ziel verfehlten, geriet die Führung der Gastgeber in Gefahr.

Dann schlug Awoniyi zweimal nach dem gleichen Muster eiskalt zu. Der 24 Jahre alte Nigerianer enteilte der Mainzer Abwehr und schob den Ball jeweils überlegt ins lange Eck. Für FSV-Torwart Robin Zentner gab es nichts zu retten. In der Schlussphase warf Mainz noch einmal alles nach vorn, doch der Ausgleich gelang nicht mehr.

© dpa-infocom, dpa:211003-99-465449/3

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