Ausraster: Hitzfeld zeigt den Mittelfinger
BERN - Ex-Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld gilt eigentlich als Gentleman an der Seitenlinie, als ein stets beherrschter Mann, der sich schon mal den Vorwurf gefallen lassen musste, dass Fußball keine Mathematik sei. Das eins und eins zwei ergibt, haben nun die Schweizer Fußballzuschauer am Freitagabend gelernt. Zweimal zeigte Hitzfeld da nämlich beim WM-Qualifikationsspiel seiner Schweizer gegen Norwegen (1:1) dem „parteiischen Schiedsrichter" („Der Blick") David Fernández Borbalán den Stinkefinger; einmal nach der ersten Halbzeit, noch mal nach Spielschluss.
Die Geste wurde vom Fernsehen eingefangen und mehrfach gezeigt. Hitzfeld musste deshalb am Samstag eine Pressekonferenz geben. „Natürlich bin ich auf mich sauer. Diese Geste war sicherlich unnötig. Das ist aus den Emotionen heraus passiert. Es tut mir leid”, sagte der 63-Jährige und redete sich damit heraus, der Mittelfinger habe gar nicht Fernández gegolten: „Die Fifa kann mich nicht bestrafen, weil ich gegen mich selbst den Stinkefinger gemacht habe.”
Ob man dieser Darstellung Glauben schenken wird? Der Bericht des Schiedsrichters wird nun jedenfalls von der Fifa ausgewertet. Pikant: Eigentlich hätte in Marcel Mathier ein Schweizer als Vorsitzender der Disziplinarkommission entscheiden müssen, wird nun aber wegen Befangenheit durch Rafael Esquivel (Venezuela) ersetzt. Ein Urteil wird erst nach dem kommenden Spieltag erwartet.
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