Augsburg freut sich aufs Sommermärchen

Die Frauen-WM 2011 findet auch in Schwaben statt. Magdeburg und Bielefeld sind dagegen raus.
BERLIN Um 15.52 Uhr kam dann auch Augsburg ins Bild. Bei der Präsentation der neun Spielorte für die Frauen-WM 2011. In dem kurzen Porträt zeigten sie im Berliner Kanzleramt die drei berühmtesten Söhne der Stadt. Bert Brecht, Helmut Haller und Bernd Schuster. Auf der Bühne stand von denen dann aber keiner. Dafür Kurt Gribl. Der strahlende Oberbürgermeister von Augsburg, der endlich Gewissheit hatte.
Elf Städte hatten sich beworben. Die Fifa hätte gerne eine kleine Kompaktlösung mit einigen wenigen Spielorten gehabt, der DFB dagegen hätte am liebsten bei allen elf Bewerbern spielen lassen. Nach zähen Verhandlungen einigte man sich auf neun Städte. Und das war schon viel. 2003 in den USA wurde in sechs Städten gespielt, 2007 in China nur in fünf.
Wobei schon gestern mittag, noch vor der Feierstunde im Kanzleramt bekannt wurde, dass Magdeburg definitiv nicht mitspielt. Und das sorgte dann für den ersten Ärger. Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) bestätigte, dass seine Stadt nicht mehr im Rennen ist. „Ich bin darüber enttäuscht“, schimpfte der erboste OB, „dass man sich abrackern kann wie man will, aber man im Osten keinerlei Chance hat, wahrgenommen zu werden.“ Später flog dann auch noch Bielefeld als Spielort raus. Da war man freilich auch nicht begeistert.
Bundeskanzlerin Angela Merkel strahlte dagegen. Sie, die am Tag der WM-Gruppenauslosung am 9. Dezember 2005 erstmals davon sprach, dass sich Deutschland um die Frauen-WM 2011 bewerben sollte. Damals tat vor allem DFB-Präsident Theo Zwanziger ganz überrascht und sagte: „Solche Ratschläge der Bundeskanzlerin muss man aufnehmen.“ Doch gestern verriet Bundeskanzlerin Angela Merkel, dass sie die Bemerkung nur sagte, weil ihr Zwanziger erst dazu geraten hatte. Ein cleverer Schachzug des DFB-Bosses.
Irritiert reagierte Merkel nur auf die Frage von Moderatorin Monica Lierhaus, wie sie die WM denn verfolge, wenn sie 2011 gar nicht mehr Kanzlerin sei. Da rümpfte Merkel die Nase und meinte nur knapp: „Über so etwas denke ich gar nicht erst nach.“
Nachdenken muss Augsburg nun über die WM-Vorbereitung, die die Stadt 6,4 Millionen Euro kostet (AZ berichtete). Gespielt wird in der neuen Fußballarena, die im Sommer 2009 fertiggestellt wird. Ein Neubau für 45 Millionen Euro für 25 579 Besucher.
Eröffnet wird die WM am 26. Juni 2011 in Berlin, das Finale steigt am 17. Juli in Frankfurt.