Aufstieg: 1. FC Köln wieder erstklassig

Nach dem 3:1 gegen Bochum gab's kein Halten mehr: Der 1. FC Köln ist wieder erstklassig. Drei Spieltage vor Saisonende sicherten sich die Kölner die Zweitliga-Meisterschaft.
Köln - "Das ist natürlich ein Traum. Ganz Köln darf heute feiern“, sagte Torschütze Marcel Risse. Nach seinem Ausgleich in der 50. Minute legten Patrick Helmes (64.) und Anthony Ujah (81.) für die Kölner zum fünften Bundesliga-Aufstieg nach. Für die Gäste hatte Danny Latza (42.) vor der Pause getroffen.
Die Kölner sind für die zweitplatzierte Greuther Fürth bei zehn Punkten Vorsprung und drei ausstehenden Partien nicht mehr einzuholen. Mit dem Aufstieg soll es dennoch klappen. Durch das 2:2
(1:0) am Ostersonntag beim SC Paderborn hatten die Franken den zweiten Tabellenrang vor den Ostwestfalen verteidigt.
Zwei gebürtige Kölner schossen den 1. FC Köln zurück in die Bundesliga, versetzten Edelfan Lukas Podolski sowie fast 50 000 Fans in Ekstase.
"Wir sind endlich zurück auf der großen Bühne. Dafür haben wir das ganze Jahr gearbeitet", sagte Helmes bei Sky: "Der FC gehört nach ganz oben. Jetzt werden wir das eine oder andere Getränk zu uns nehmen und Freude uns auf einen Riesenabend in Köln."
Angesichts von elf Punkten Vorsprung auf Rang drei und noch drei ausstehenden Spielen ist der 2012 abgestiegene FC nicht mehr von einem Aufstiegsplatz zu verdrängen. Somit feiert der FC bereits zum fünften Mal seit dem Jahr 2000 die Rückkehr in die Bundesliga, das Image der Fahrstuhl-Mannschaft wollen die Kölner dann endgültig ablegen.
Auch der Meistertitel ist dem FC, der am Freitag den 50. Jahrestag der ersten Bundesliga-Meisterschaft gefeiert hatte, bei zehn Zählern Vorsprung auf Rang zwei nicht mehr zu nehmen.
Schon vor dem Abpfiff hatten die Kölner Ersatzspieler T-Shirts mit der Aufschrift "Mission erfüllt" angezogen, unmittelbar mit Spielende brachen alle Dämme. Anders als vom Verein vorgesehen stürmten zahlreiche Fans den Rasen, dabei blieb es aber friedlich. FC-Trainer Peter Stöger wurde von seiner Mannschaft mit einer Bierdusche bedacht.
Der VfL, bei dem Danny Latza traf (42.) und Jonas Acquistapace Rot sah (62., Notbremse) erlitt nach drei Spielen ohne Niederlage zwar einen Rückschlag, muss angesichts von sechs Punkten Abstand zum Abstiegs-Relegationsplatz aber wohl nicht mehr ernsthaft um den Klassenverbleib zittern.
Die Bochumer zeigten von der ersten Sekunde an, dass sie nicht als Partygäste in die Domstadt gereist waren. Die Westfalen, die dem FC schon in der Hinrunde seine erste Saison-Niederlage beigebracht hatten, machten die Räume geschickt eng und ließen den sichtlich nervösen Kölnern kaum Entfaltungsmöglichkeiten.
VfL-Stürmer Richard Sukuta-Pasu hatte in der Anfangsphase schon zweimal die Führung auf dem Fuß. Doch zunächst schlenzte er knapp vorbei (4.), dann rettete FC-Abwehrchef Dominic Maroh in letzter Sekunde (9.).
Die Kölner verbreiteten erst in der 27. Minute erstmals richtig Torgefahr. Zunächst stand sich Ex-Nationalspieler bei einem Schussversuch selbst im Weg, den Abpraller nahm Kazuki Nagasawa auf, scheiterte aber am gut reagierenden Bochumer Schlussmann Andreas Luthe.
Die Fesseln legte der FC danach trotz der lautstarken Unterstützung seiner Fans aber noch nicht ab. Im Gegenteil: Vier Minuten vor der Pause traf der starke Bochumer Yusuke Tasaka per Kopf den Pfosten, Sekunden später vollendete Latza nach einem Eckball und Kopfball-Verlängerung von Florian Jungwirth aus drei Metern zur gar nicht einmal unverdienten Bochumer Führung.
FC-Trainer Peter Stöger reagierte in der Pause und verstärkte durch die Einwechslung von Risse für Adam Matuschyk noch einmal die Offensive. Die Belohnung folgte prompt: Mit einem Flachschuss von der Strafraumgrenze traf Risse und riss die schockerstarrten Zuschauer wieder aus der Lethargie.
Das Stadion wurde nun zum Hexenkessel, und die Heimmannschaft rannte endlich beherzt und entschlossen an.
Als Acquistapace Helmes im Strafraum umriss und vom Platz flog, bebte die Arena endgültig. Helmes scheiterte zwar mit seinem Strafstoß an Luthe, war aber im Nachfassen erfolgreich. Der eingewechselte Ujah machte nach einem Traumpass von Risse alles klar.
Während beim FC Nagasawa und Risse überzeugten, gefielen beim VfL insbesondere Luthe und Tasaka.