Auf nach Frankreich: Vive le Löw

Schon 2007 machte Deutschland in Irland die EM-Teilnahme fix. Und jetzt wieder? "Ich habe ein gutes Gefühl", sagt der Bundestrainer.
Patrick Strasser |
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Ein Punkt noch, dann sind die Deutschen bei der EM 2016 in Frankreich dabei: Bundestrainer Joachim Löw.
GES, firo/beide Augenklick Ein Punkt noch, dann sind die Deutschen bei der EM 2016 in Frankreich dabei: Bundestrainer Joachim Löw.

Dublin - Alle Ampeln auf Grün? Wieder in Dublin, wie schon 2007? Den letzten Schritt zu einer EM machte die DFB-Auswahl auch im Oktober vor acht Jahren gegen die Iren auf der Grünen Insel – mit einem zusammengerumpelten 0:0 – trotz oder wegen des Sturmduos Gomez/Kuranyi.

Einzig Bastian Schweinsteiger war damals wie heute im Kader. Diesmal soll ein überzeugender Sieg her an diesem Donnerstag, auch wenn ein Punkt in der Gruppe D reicht, um das Ticket für die Endrunde 2016 in Frankreich abzustempeln. Dann hieße es vor dem abschließenden Gruppenspiel am Sonntag gegen Georgien bereits: Vive le Löw! Auf nach Frankreich!

Abnutzungskampf gegen robuste Iren erwartet

"Ich sehe dem Spiel sehr positiv entgegen, habe ein gutes Gefühl", sagte Bundestrainer Joachim Löw im Hotel "Interkontinental", nur eine S-Bahn-Station von der "Lansdowne Road", dem "Aviva Stadium", entfernt. Löw sprach von einem "Abnutzungskampf gegen robuste Iren, die wir physisch und im Spiel nach vorne stärker einschätzen als die Schotten". Trotz nur eines einzigen Trainings setzt der Bundestrainer auf die Selbstständigkeit und den Lerneffekt seiner Spieler: "Ich hoffe, dass die Mannschaft aus den beiden September-Spieltagen gewisse Automatismen mitgenommen hat."

Mats Hummels lauschte den Worten des Bundestrainers an der Tür zum Presseraum dieses altehrwürdigen Hotels mit dem Charme der Insel-typischen Teppiche überall. Es ging um Hummels, den Dortmunder Abwehrchef, und seine Ad-hoc-Kritik vor den Mikrofonen nach Abpfiff der letzten Bundesliga-Spiele, vor allem nach dem 1:5 des BVB bei Bayern.

Auszüge: "Ich weiß nicht, wieso sie die Bälle so ohne Druck spielen konnten, das ist tödlich", hatte Hummels nach den langen Pässen der Bayern, die zu zwei Gegentoren führten, erklärt. Schon nach den Partien bei Hoffenheim (1:1) und gegen Aufsteiger Darmstadt (2:2) hatte der 26-Jährige deutliche Worte gefunden. Worauf nun Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke ankündigte, den BVB-Kapitän zum Rapport bestellen zu wollen: "Was ich Mats zu sagen habe, werde ich ihm persönlich sagen. Und wir müssen sicherlich mal reden."

Löw verteidigt "Motzki" Hummels

Hummels schmunzelte, als er die Worte seines Fürsprechers vernahm. "Mats hat nicht einzelne Spieler kritisiert", betonte Löw, "als Kapitän ist es doch seine Aufgabe, einmal Klartext zu sprechen. Er hat seinen Unmut und seine Unzufriedenheit kundgetan, aber gegen die gesamte Mannschaft."

Dann begab sich Hummels aufs Podium. Er hatte sich vorbereitet, die Flash-Interviews noch einmal angeschaut. "Ich habe in meinen Aussagen nichts gesehen, was in irgendeiner Weise erschütternd sein soll", rechtfertigte sich der Innenverteidiger, "ich denke, dass ich mit keinem Wort persönliche Kritik an Kollegen geübt und auch keine Grenze überschritten habe." Hummels betonte, sich "auch nicht ausgenommen" zu haben.

Doch sein Image hat er nun weg – als "Motzki". Selbstironisch machte er sich während der Anreise nach Irland seinen neuen Spitznamen via Twitter zu eigen, veröffentlichte via Twitter ein Foto von sich und Vereinskollege Ilkay Gündogan und schrieb: "Mit Gündogan auf dem Weg nach Irland! #Motzki". Cooler Tweet mit Langzeitwirkung.

Ist Hummels der neue Sammer?

Ist Hummels nun der neue Matthias Sammer, schon als Spieler früher "Motzki" gerufen, bei Bayern aktuell der Chefbedenkenträger und allgegenwärtige Mahner? "Ich weiß, dass er den Namen weg hatte", meinte Hummels, "ich gehe mit solchen Themen meist ironisch um. Ich wurde im Freundeskreis zuletzt so genannt und habe den Namen einfach mal übernommen." Mittlerweile könne er also drüber lachen, betonte DFB-Pressesprecher Jens Grittner. "Nein", raunte Hummels ins Mikrofon.

2007 übrigens verteidigte beim 0:0 in Dublin das Duo Mertesacker/Metzelder, damals oft als "Schleich & Schnarch" verspottet. Da ist "Motzki" schon besser, oder?

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