Armin Veh kehrt zum VfB Stuttgart zurück

Alte Liebschaften üben oft einen besonderen Reiz aus. Armin Veh holte als Trainer mit dem VfB Stuttgart 2007 die letzte Meisterschaft. Nach dem Abschied von Huub Stevens war mit dem 53-Jährigen Medienberichten zufolge so gut wie alles klar.  
von  az

Alte Liebschaften üben oft einen besonderen Reiz aus. Armin Veh holte als Trainer mit dem VfB Stuttgart 2007 die letzte Meisterschaft. Nach dem Abschied von Huub Stevens war mit dem 53-Jährigen Medienberichten zufolge so gut wie alles klar. Eine große Frage gab es dennoch.

Stuttgart  – Vor Armin Vehs Urlaub auf Fuerteventura war im Grunde alles klar. Auf der Suche nach einer verheißungsvollen Zukunft war der taumelnde VfB Stuttgart auf seinen früheren Meistertrainer aufmerksam geworden. Der schwäbische Fußball-Bundesligist war sich Medienberichten zufolge mit dem bei Eintracht Frankfurt scheidenden 53-Jährigen einig. Von anderen möglichen Kandidaten auf die Nachfolge von Huub Stevens war keine Rede mehr. Nur eine Frage elektrisierte das Umfeld: Wird die für den VfB existenzielle Personalie am Montag oder erst am Dienstag bekanntgegeben?

Nach Informationen der „Stuttgarter Nachrichten“ waren auch schon die Eckdaten des neuen Vertrags mit dem Hoffnungsträger beschlossen. Veh sollte einen Kontrakt über eine Saison unterschreiben, so wie er es bereits seit geraumer Zeit pflegt. Der gebürtige Augsburger dürfte seinen langjährigen Assistenten Reiner Geyer mitbringen und in Armin Reutershahn einen weiteren Adjutanten bekommen. Der VfB wollte sich zunächst zur Trainer-Causa jedoch weiter nicht äußern.

Veh hat die Kontakte zum VfB nie abreißen lassen. Als letzter Meistercoach der Stuttgarter von 2007 genießt der humorvolle wie eigenwillige Trainer am Neckar einen ausgezeichneten Ruf. Daran änderte auch seine Beurlaubung nach mehr als zweieinhalb Jahren im November 2008 nichts. Nach damals fünf Bundesligaspielen in Serie ohne Sieg war Vehs Meisterbonus aufgebraucht. Auch, dass das Alphatier dem VfB in Zusammenarbeit mit Sportdirektor Horst Heldt den ein oder anderen Millionen-Flop wie Ciprian Marica beschert hatte, störte die aktuelle VfB-Führungsriege wohl nur in Maßen. 

Präsident Bernd Wahler und vor allem der heftig in der Kritik stehende Sportvorstand Fredi Bobic stehen in der Pflicht. Nach nur zehn Bundesligaspielen hatte Kurzarbeiter Stevens nach dem 0:1 am letzten Spieltag beim FC Bayern München seinen Abschied angekündigt. „Ich fühle an meinem Körper, dass es eine schwierige Zeit war. Jetzt habe ich einige Wochen nötig, um wieder Kräfte zu sammeln“, hatte der 60-jährige Niederländer erklärt, der der Mannschaft Ordnung, Disziplin und Fleiß eingeimpft hatte.

Ein Trainer mit einer schnörkellosen Handschrift schwebt den VfB-Granden schon lange vor. Einer, der seine Spieler offensiv, schnell und kombinationssicher einzustellen weiß. Einer, der sich nicht scheut, auf junge Spieler zu setzen, ohne dabei die Arrivierten vor den Kopf zu stoßen. Einer wie Veh, der das Potenzial in Frankfurt ausgeschöpft sah und sich deshalb zum Abschied entschlossen hatte.

„Die Entscheidung, wer jetzt Trainer wird, werden wir sehr zeitnah fällen“, versprach Bobic am vergangenen Samstag. Drei Coaches hatte das Gesicht des Vereins in dieser Saison verschlissen, um den Betriebsunfall des VfB noch abzuwenden. Auf Abstiegskampf haben die Schwaben künftig überhaupt keine Lust mehr.

Vor seinem Abschlussurlaub ab Dienstag auf den Kanaren betonte Veh nochmals, dass er keine Spekulationen zu seiner Zukunft anheizen wolle. „Natürlich hätte ich ein paar Dinge, die ich machen könnte“, räumte er bei Sport1 ein. „Aber es gibt nur eine Sache, die mich interessiert, und es kommt nichts anderes in Frage.“

 

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