Ankunft: Hier landet der DFB-Tross in Frankfurt
Frankfurt/Main - Der Airbus A321 der Lufthansa legte die letzten Meter einer am Ende erfolglosen Europameisterschaftsreise zurück, da ging über dem Flughafen von Frankfurt/Main ein kräftiger Regenguss nieder. In die Gefahr, wirklich nass zu werden, geriet die Mehrzahl der Nationalspieler des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am Freitagnachmittag trotzdem nicht. Nur wenige Meter mussten vor allem die Profis von Bayern München und Borussia Dortmund auf dem Rollfeld zu bereits auf sie wartende Learjets zurücklegen, in die sie sich mit ihren Lebensgefährtinnen eilends flüchteten.
Nur weg – erst recht aus sportlichen Gesichtspunkten war das nach dem 1:2 am Abend zuvor im Halbfinale gegen Angstgegner Italien die Devise der meisten Spieler. In Windeseile zerstreute sich die deutsche Delegation nach der Landung um 14.40 Uhr in die diversen Urlaubsziele.
Zuvor hatten Spieler und Trainer an Bord eines 90-minütigen Sonderfluges und im Beisein unter anderem von Bundestrainer-Gattin Daniela Löw, Bastian Schweinsteigers Freundin Sarah Brandner und Lena Gercke, der Verlobten von Sami Khedira, eine ruhige Rückreise aus Warschau hinter sich gebracht. Auch DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock und Liga-Präsident Reinhard Rauball gehörten zu der enttäuschten Reisegruppe.
Die Niedergeschlagenheit über die Niederlage gegen die Italiener und das vorzeitige Scheitern der Mission Titelgewinn war bei den Spielern noch deutlich zu spüren. „Die Enttäuschung sitzt natürlich noch tief. Das kann man nicht so einfach abschütteln“, hatte Bundestrainer Joachim Löw schon während des Fluges von Warschau erklärt, als er sich noch mal den Fragen der im hintersten Teil der Maschine platzierten Medienvertreter stellte. „Es braucht eine gewisse Zeit, um das zu verarbeiten.“
Auch der Pilot der Maschine verzichtete auf jede Form der direkten Ansprache an das Team. Begonnen hatte der aktive Teil der Frustbewältigung von offizieller Seite hingegen bereits am Donnerstagabend, als DFB-Präsident Wolfgang Niersbach bilanzierte, in den Tagen der EM in Polen und der Ukraine sei zu spüren gewesen, „welchen hervorragenden Ruf der deutsche Fußball hat“.