And the winner is... München!
MÜNCHEN - Finale der Champions-League wird im Jahre 2012 in der Allianz Arena steigen: 150 Millionen Zuschauer, 100 Millionen Euro Einnahmen
Natürlich wollen die Bayern den begehrten Henkelpott bereits vorher gewinnen, am besten am 27. Mai 2009 im Olympiastadion von Rom. Wenn’s damit nicht klappt, wäre jedoch auch 2012 ein perfekter Termin. Dann wird das Champions-League-Finale in München, in der heimischen Allianz Arena ausgetragen. Gestern Abend erhielt das Stadion des FC Bayern von der Uefa den Zuschlag. „Wir sind sehr, sehr glücklich“, erklärte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach der Verkündung durch den europäischen Verbandschef Michael Platini in Nyon. „Dies ist ein großer Beweis dafür, dass unsere Arena den allerhöchsten Ansprüchen von modernstem Stadionkomfort, Infrastruktur und Attraktivität entspricht. Wir freuen uns, das wichtigste und größte Ereignis im europäischen Klub-Fußball ausrichten zu dürfen.“
Erstmals seit 1997, damals gewann Borussia Dortmund mit Trainer Ottmar Hitzfeld im Olympiastadion 3:1 gegen Juventus Turin, und insgesamt zum vierten Mal – nach 1979, 1993 und 1997 – wird Europas wichtigstes Fußballspiel wieder in München ausgespielt. Das Spiel wird in 233 Länder übertragen, eine Quote von bis zu 150 Millionen Zuschauern ist zu erwarten.
Doch nicht nur der FC Bayern als Co-Ausrichter darf sich über Ruhm und Renommee freuen, auch die Stadt München sowie Hotellerie und Einzelhandel werden massiv profitieren. Hartmut Zastrow, Chef der Kölner Agentur „SPORT+MARKT AG“, geht von „Gesamteinnahmen zwischen 50 und 100 Millionen Euro aus“ aus. Der Marketingexperte sagte zur AZ: „Das Champions-League-Finale ist ein enormer wirtschaftlicher Faktor, man kann damit rechnen, dass sich rund 40 000 Menschen aus dem Ausland zwei bis drei Tage in München aufhalten werden. Wenn es zwei britische Mannschaften ins Finale schaffen, ist der Umsatz vielleicht sogar noch höher. Schließlich gelten die Briten als enorm konsumfreudig.“
Dass sich die Uefa für München entscheiden hat, wundert Zastrow nicht: „Die Allianz Arena gilt – gemeinsam mit dem neuen Londoner Wembley-Stadion (erhielt den Zuschlag für 2011, d. Red.) – als modernste Arena Europas. Außerdem umgibt sie, im Gegensatz zum Londoner Koloss, schon jetzt ein gewisser Mythos.“ Ein Mythos, den die Stadt dem Rekordmeister verdankt. „Neben dem Oktoberfest ist der FC Bayern das wichtigste Aushängeschild der Stadt“, glaubt Zastrow, „deshalb verstehe ich eigentlich nicht, warum es da immer wieder Nickligkeiten gibt. Man darf nicht unterschätzen, was der FC Bayern für die Stadt München als Werbeträger leistet.“
Jochen Schlosser