"Amtsmüde": Zwanziger zweifelt an weiterer Amtszeit

Einen neuen Bundestrainer und einen neuen DFB-Präsident? Theo Zwanziger zweifelt an einer weiteren Amtszeit. Er verspüre eine "tiefe Sehnsucht nach dem Privaten“ und auch die Kritik an seiner Person spielt eine Rolle.
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Theo Zwanziger ist seit 2006 Präsident des DFB
dpa Theo Zwanziger ist seit 2006 Präsident des DFB

FRANKFURT/MAIN - Einen neuen Bundestrainer und einen neuen DFB-Präsident? Theo Zwanziger zweifelt an einer weiteren Amtszeit. Er verspüre eine "tiefe Sehnsucht nach dem Privaten“ und auch die Kritik an seiner Person spielt eine Rolle.

Der Deutsche Fußball-Bund DFB muss sich möglicherweise noch in diesem Sommer einen neuen Präsidenten suchen. Theo Zwanziger hat am Montag Zweifel an einer weiteren Amtszeit bestätigt. „Jeder Mensch, dessen Amtszeit zu Ende geht, hat das Recht, sich Gedanken zu machen, wie es mit ihm weitergeht. In dieser Situation befinde ich mich gerade. Da spielen natürlich auch private Dinge eine Rolle“, sagte der DFB-Präsident nach Angaben seines Sprechers Stephan Brause.  

Der 65-jährige Zwanziger hatte am Wochenende beim Verbandstag des Fußballverbandes Rheinland (FVR) in Altenkirchen überraschend eingeräumt, dass er „Amtsmüdigkeit“ empfinde. Beim größten Sportfachverband der Welt tut sich damit eine zweite große Baustelle auf, nachdem auch ungeklärt ist, ob Bundestrainer Joachim Löw weiter macht. „Seine Zukunft wird er nicht an die Vertragsverlängerung von Joachim Löw knüpfen“, sagte Brause jedoch über Zwanzigers Planung.

Es sei „momentan völlig offen“, ob er im Oktober beim DFB- Bundestag in Essen bei der Wahl des Präsidenten erneut kandidieren werde, sagte Zwanziger der „Rhein-Zeitung“ (Montag). Grund für diese Überlegungen sei auch die heftige Kritik an seiner Person. „Die Amtsmüdigkeit, die gibt es“, sagte der Jurist aus Altendiez. Auf dem Verbandstag hatte er nach Angaben der Zeitung erklärt: „Ich spüre eine tiefe Sehnsucht nach dem Privaten.“

Die Entscheidung, ob er erneut für das Amt zur Verfügung stehe, solle bis zur kommenden Präsidiumssitzung des DFB am 30. Juli gefallen sein. „Dann müssen sich alle erklären, auch ich“, sagte Zwanziger. Seit 2004 steht er an der Spitze des DFB, zunächst gemeinsam mit Gerhard Mayer-Vorfelder, seit dem 8. September 2006 als alleiniger Präsident. Lange war der Jurist aus Altendiez unumstritten, musste sich zuletzt aber vor allem in der Schiedsrichter-Affäre Amerell/Kempter harsche Kritik anhören.

Von autoritärer Amtsführung, Missbrauch der Macht und kommunikativer Krise war zu lesen. Eine Zeitung schrieb vom „Zickzack-Zwanziger“. „Das trifft mich sehr, da ich bei aller Kritikfähigkeit vieles als absolut ungerecht empfunden habe“, sagte Zwanziger noch Anfang Juni. „Da gab es Dinge, die man – ich bin da ganz offen – nicht so leicht wegsteckt.“

dpa

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