Also doch! Reisinger verlässt die Fürther

Ab nach Freiburg. Trainer Möhlmann bestätigt den Wechsel des Stürmers, baut aber weiter auf ihn, weil „er die unmöglichen Dinger rein macht“
FÜRTH Für sein Dementi hatte er noch die ganz großen Geschütze aufgefahren: „Eine Frechheit, da ist überhaupt nichts dran“, hatte Stefan Reisinger via „Nürnberger Zeitung“ in Richtung „kicker“ getönt, der den ablösefreien Kleeblatt-Stürmer letzte Woche schon nach Freiburg hatte ziehen lassen. Wie sich jetzt herausstellt, war seine Empörung eher Tarnung. Wie Trainer Benno Möhlmann gestern durchblicken ließ, ist „Reise“ im Ronhof Geschichte.
Möhlmann: "Seine Leistungen in den letzten Spielen deuten darauf hin“
„Ich kenne Stefan lange genug. Er wird woanders nicht klar kommen. Gehen wird er aber trotzdem“, bestätigte Benno den Abschied seines Sorgenkickers. Reisingers Berater Kon Schramm verriet schon einmal wohin: „Stefan wechselt zum SC Freiburg.“
„Seine Leistungen in den letzten Spielen deuten eben darauf hin“, so Möhlmann. Null Tore in den letzten fünf Partien, Möhlmann ist klar, warum: „Stefan meint eben besonders clever zu sein, wenn er denkt, sich nicht mehr verletzen zu wollen.“
Allerdings hat der Elf-Tore-Mann die Rechnung ohne seinen Trainer gemacht. Möhlmann denkt gar nicht daran, seinen wechselwilligen Angreifer zu schonen. „Stefan ist zwar einer, der schon regelmäßig Riesenchancen vergeben hat, aber dafür dann die unmöglichsten Dinger reinmacht. Diese Chance will ich nicht vergeben.“ Dazu kommt, dass sich die Alternativen aus der zweiten Reihe, Cidimar oder Aleks Kotuljac, in letzter Zeit nicht gerade aufdrängen. Dann doch lieber einen Reisinger im gedanklichen Schongang.
Wehen als "erstes Endspiel"
„Er ist 27 Jahre alt. Es ist eben sein letzter großer Vertrag“, zeigt sein Noch-Trainer sogar Verständnis. Allerdings „muss Stefan jetzt auch mal Farbe bekennen. Das wäre fair gegenüber den Fans und dem Verein“. Reisinger hatte Möhlmann nach dem Nachmittagstraining informiert, aber Benno ja schon vorher Lunte gerochen. Egal wie, vielleicht schaffen die nun klaren Verhältnisse auch endlich wieder Ruhe im Aufstiegs-Endspurt – bei Reisinger und beim Kleeblatt.
Schlecht wär’s sicher nicht. Immerhin hat Möhlmann den Auswärtsauftritt am Sonntag (14 Uhr) bei Schlusslicht Wehen Wiesbaden für seine Kicker schon zum „ersten Endspiel“ erklärt. Denn im Gegensatz zu Reisinger scheint Möhlmann in Fürth bleiben zu wollen, wie der Trainer gestern durchblicken ließ. Krischan Kaufmann