Affäre Ata Spor: Lorant lehnt Vergleich ab

Ex-Trainer von Ata Spor München will nicht zahlen: "Wer lügt, ist bei mir an der falschen Adresse." Nächster Termin vor Gericht am 16. Dezember
von  Abendzeitung
Ein Unikat ist er auf alle Fälle: Ex-Löwen-Trainer Werner Lorant.
Ein Unikat ist er auf alle Fälle: Ex-Löwen-Trainer Werner Lorant. © Bogarts/Getty Images

MÜNCHEN - Ex-Trainer von Ata Spor München will nicht zahlen: "Wer lügt, ist bei mir an der falschen Adresse." Nächster Termin vor Gericht am 16. Dezember

Als die AZ Werner Lorant am Dienstag Mittag am Handy die Botschaft überreichte, dass sein Anwalt Wolfgang Stürzer auf dem Flur des Arbeitsgerichts in München mit der Gegenseite "außergerichtlich einen Vergleich in Höhe von 8500 Euro auf Widerruf geschlossen hat", wurde der 60-jährige Ex-Löwen-Trainer richtig stinkig. "Was? Dieser Vergleich findet ohne mich statt", tobte Lorant, "da werd ich richtig sauer. Wer lügt, ist bei mir an der falschen Adresse."

Der Vorwurf in der Klageschrift gegen Lorant (Aktenzeichen 17CA14475/08): Der 60-Jährige soll dem SV Ata Spor München, dem Bezirksliga-Fünften, 10000 Euro Schulden (AZ berichtete). Vorstand Mustafa Cukur: "Lorant hat mir vor Zeugen gesagt: "Gib' mir 10000 Euro - dann trainiere ich euch bis zur Winterpause. Drei Tage später war Lorant weg." Der ehemalige Löwen-Trainer hatte dann beim slowakischen Erstligisten Dujaska Streda unterschrieben. Das Geld - so betont Cukur immer wieder - wollte Lorant wieder zurückgeben. "Er hat mir versprochen, dass er mir das Geld zurückgibt."

Und wie klingt die Version von Lorant? Der Beklagte zur AZ: "Ich habe das Geld freiwillig bekommen und davon 4000 Euro meinem Co-Trainer Manfred Knallinger weitergegeben - und nochmal: Ich habe immer gesagt, und so wurde ich in allen Zeitungen auch zitiert, dass ich wieder weg bin, wenn ich ein anderes Angebot bekomme. Das hat jeder bei Ata Spor gewusst." Dass Cukur, sein Ex-Kumpel, ihn nun vor Gericht zieht, nimmt Lorant ihm besonders übel: "Das sind ja tolle Freunde - Feinde sind das. Solche Freunde braucht man nicht. Er benutzt meinen Namen nur, dass er in die Öffentlichkeit kommt. In kennt keiner, nicht mal in München. Cukur beschmutzt meinen Namen. Das lasse ich mir nicht gefallen."

Lorant, der am Mittwoch Nachmittag von Oberdorfen nach Mittersill zum Bruno-Pezzey-Gedächtnis weiterfuhr, beteuert, es ginge ihm nicht mehr ums Geld. "Wer mich kennt, weiß, dass es mir um die Gerechtigkeit geht. Mir geht's ums Recht, jetzt gehe ich bis zum letzten."

Nächster Termin vor dem Arbeitsgericht in der Winzererstraße: Am 16. Dezember um 8.30 Uhr. Cukur: "Wir holen uns das Geld, auch wenn Lorant nicht will." Es bleibt spannend. Oliver Griss

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