Abstieg von Cottbus besiegelt
Frankfurt/Main – "Es tut mir leid für Fans. Es ist einfach bitter. Bis zum 0:1 haben wir wenig zugelassen. Das 0:2 war für die Moral der Jungs einfach zuviel", sagte Energie-Trainer Jörg Böhme bei Sky, nachdem sein Team das Abstiegsduell beim FSV Frankfurt mit 1:3 (0:2) verloren hatte und nicht mehr zu retten ist.
Der Abstand zum Relegationsrang 16, der zurzeit von Dynamo Dresden eingenommen wird, beträgt bei zwei noch ausstehenden Spielen sechs Punkte. Am letzten Spieltag treffen die Mitkonkurrenten im Abstiegskampf, Dresden und Arminia Bielefeld, direkt aufeinander und werden somit auf jeden Fall punkten. Damit stehen die Cottbuser als erster Absteiger fest. Niedergeschlagen hockten die Energie-Profis auf dem Rasen des Frankfurter Stadions am Bornheimer Hang.
"Wir sind nicht erst heute abgestiegen", sagte Marco Stiepermann bei Sky, "das ist das schlimmste Gefühl. Es ist nicht zu erklären, dass wir mit dieser Mannschaft abgestiegen sind." Uwe Möhrle ergänzte: "Jetzt haben wir sieben Stunden Busfahrt vor uns. Da gehen einem natürlich viele Gedanken durch den Kopf, denn der Verein muss sich neu aufstellen."
Seit 1997 spielte Cottbus ohne Unterbrechung in der ersten oder zweiten Liga. "Unser Ziel muss der Wiederaufstieg sein, wenn man so eine Struktur hat", sagte der scheidende Energie-Präsident Ulrich Lepsch bereits. Aus den neuen Bundesländern schafften dieses Kunststück bislang nur Jena (1995) und Hansa Rostock (2011).
Andrew Wooten (32./34., Foulelfmeter) sorgte vor 4527 Zuschauern mit einem Doppelschlag für die Entscheidung. Dem Strafstoß voraus ging ein Foulspiel von André Fomitschow an Odise Roshi im Strafraum. Dem eingewechselten 18 Jahre alte Youngster Paul Röwer (67.) gelang bei seinem Zweitligadebüt noch das zwischenzeitliche Anschlusstor für die Gäste. Für den Schlusspunkt sorgte Michael Görlitz (82.).
Der Frankfurter Albaner Roshi (37.) sah kurz nach den Führungstoren nach einer Tätlichkeit gegen Sven Michel die Rote Karte. Allerdings eine viel zu harte Entscheidung, denn Michel ließ sich theatralisch fallen.
In der 43. Minute war allerdings der zahlenmäßige Gleichstand auf dem Platz wiederhergestellt. Der Cottbuser Charles Takyi (43.) sah wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Der FSV ist nach diesem Dreier so gut wie gerettet.
Die Bestnoten beim FSV verdienten sich Wooten und Marc André Kruska. Aufseiten der Cottbuser gefielen René Renno und Marco Stiepermann.