6:1 gegen Aserbaidschan: Schützenfest der Spaßgesellschaft
KÖLN - Die Nationalmannschaft konserviert ihre gute WM-Form und fertigt Aserbaidschan mit 6:1 ab. Dabei sparen die Deutschen sogar noch Kräfte. Bayern-Stürmer Klose trifft doppelt.
Besser geht’s nicht! Zwei Spiele, sechs Punkte – die deutsche Nationalmannschaft erwischte einen perfekten Start in die Qualifikation zur EM 2012 in Polen und der Ukraine. Nach dem 1:0 am vergangenen Freitag in Belgien legten Lahm, Schweinsteiger und Co. am Dienstag gegen Aserbaidschan ein 6:1 nach. Die 45000 Fans im Kölner Stadion hatten ihren Spaß. Und die Spieler auch. Kapitän Philipp Lahm: „Sechs Tore zu schießen, ist natürlich klasse. Wir haben Spaß, Fußball zu spielen und Tore zu schießen. Wir können sehr zufrieden sein.“ Das DFB-Team als Spaßgesellschaft.
Bundestrainer Löw glänzend gelau hatte vor dem Anpfiff eine kleine Überraschung parat. Der Wolfsburger Sascha Riether rückte auf die rechte Seite der Abwehr-Viererkette, Kapitän Philipp Lahm wechselte auf die ungeliebte linke Seite.
Aserbaidschans Coach Berti Vogt, der ehemalige Bundestrainer, konstatierte schon vorher brav: „Die deutsche Mannschaft ist die beste der Welt. Sie haben bei der WM Fußball zelebriert.“ Bertis Truppe, Nummer 105 der Weltrangliste, suchte ihr Heil gegen die Nummer 4 natürlich in der Defensive, baute vor dem Strafraum einen Riegel auf. Der immerhin 28 Minuten hielt. Bis Heiko Westermann den Ball aus drei Metern zum 1:0 unter die Latte hämmerte. Der Neu-Hamburger war nach elf Minuten für Per Mertesacker reingekommen, der nach einem Ellbogen-Check von Dzavador mit einem blutenden Cut unterm Auge vom Platz und in die Klinik musste. Der Einsatz des Bremers am Samstag (18.30 Uhr) im Liga-Hit beim FC Bayern ist gefährdet.
Kurz vor dem Pausenpfiff legten Lukas Podolski und Miroslav Klose nach. Poldi traf in seinem „Wohnzimmer“ Müngersdorf nach einem doppelten Doppelpass mit Özil zum 2:0, bereitete noch Kloses 3:0 mit einem Solo und klugem Querpass vor.
Munteres Scheibenschießen auch nach der Pause. Lahm zielte zweimal knapp vorbei (47., 48.), auch Müller verfehlte das Tor nur um Zentimeter (51.). Dann halfen sogar die Gäste mit, Kapitän Sadigov beförderte den Ball nach einer Flanke von Khedira ins eigene Tor – 4:0 (53.).
Ein Neuer-Patzrer bescherte Aserbaidschan durch Malikovs Rücken-Tor das 4:1 (57.).
Nur ein kleiner Schönheitsfehler, den das DFB-Team mit tollem Kombinations-Fußball wettmachte. Und mit Treffern von Badstuber (86.) und Klose (91.). Obwohl die Deutschen in der Schlussphase, um Kräfte für Liga-Wochenende zu sparen, vom Gas gingen. F.M., ps