4:0-Führung verspielt: "Alles zusammengebrochen"

Unfassbarer Dämpfer, achterbahn der Gefühle! Nach einer 4:0-Führung vergeigt das Team von Jogi Löw den sicheren Sieg in der WM-Quali gegen Schweden.
SID |
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Der Anfang vom Ende: Zlatan Ibrahimovic trifft für Schweden zum 1:4. Keeper Manuel Neuer ist machtlos.
dapd Der Anfang vom Ende: Zlatan Ibrahimovic trifft für Schweden zum 1:4. Keeper Manuel Neuer ist machtlos.

Unfassbarer Dämpfer, achterbahn der Gefühle! Nach einer 4:0-Führung vergeigt das Team von Jogi Löw den sicheren Sieg in der WM-Quali gegen Schweden.

BERLIN – Erst eine Gala, dann die ganz große Ernüchterung: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft hat auf ihrem Weg zur WM 2014 in Brasilien einen herben Dämpfer und eine gefühlte Niederlage hinnehmen müssen.

Das Team von Bundestrainer Joachim Löw brachte gegen Schweden vor den Augen von Bundeskanzlerin Angela Merkel das einmalige Kunststück fertig, eine 4:0-Führung leichtfertig zu verspielen. Das DFB-Team musste sich schließlich nach einem unerklärlichen Leistungseinbruch nach gut einer Stunde mit einem enttäuschenden 4:4 (3:0) begnügen, führt die Tabelle der Gruppe C mit zehn Punkten nach vier Spielen aber weiterhin an. 70.000 Zuschauer im Berliner Olympiastadion hatten den dreimaligen Welt- und Europameister erst einmal gefeiert, dann aber wurde es aber noch eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

„Ganz ehrlich, kurz nach dem Spiel finde ich keine Erklärung“, meinte Bundestrainer Joachim Löw: „60 Minuten waren absolut hervorragend, wir haben alles im Griff gehabt. Dass wir uns so aus dem Rhythmus bringen lassen, habe ich nicht erwartet. Wahrscheinlich begann das Problem irgendwo im Kopf.“

„Natürlich ist das unerklärlich. So etwas habe ich noch nie erlebt. Es darf nie im Leben passieren, dass wir nach 4:0 noch Punkte hergeben“, sagte der fassungslose Bastian Schweinsteiger: „Ob die Diskussionen nun wieder losgehen, ist mir ehrlich gesagt egal.“

Auch für Toni Kroos war das Ergebnis „schwierig zu erklären. Das 4:1 und 4:2 hätte Warnung genug sein können, aber wir haben den Schalter nicht mehr umlegen können.“ „Wenn man 4:0 führt und es geht 4:4 aus, dann ist was schief gelaufen.

Nach zwei Toren ist alles zusammengebrochen, das darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren“, sagte Kapitän Philipp Lahm: „Anscheinend haben wir es nach dem 4:0 abgehakt, das ist es normal ja auch. Aber wir haben unkonzentriert gespielt, Fehler gemacht, waren nicht mehr in der Ordnung, dann kassiert man gegen Schweden auf einmal vier Tore.“

Im Mittelpunkt des Torfestivals stand zunächst Klose. Der 34 Jahre alte Angreifer, der Schwedens Superstar Zlatan Ibrahimovic in den Schatten stellte, brachte das DFB-Team mit seinen Toren in der 8. und 15. Minute auf die Siegerstraße. Für den Italien-Legionär waren es die Länderspieltreffer 66 und 67 im 126. Länderspiel. Zum legendären Rekord von Gerd Müller fehlt Klose damit nur noch ein Tor.

Das 3:0 gelang Per Mertesacker (39.), Mesut Özil traf zum 4:0 (56.). Ibrahimovic (62.), Mikael Lustig (65.), Johan Elmander (76.) und Rasmus Elm (90.+3) bestraften anschließend die vielen deutschen Nachlässigkeiten.

Die DFB-Auswahl verpasste vier Tage nach dem beeindruckenden 6:1 gegen Irland dadurch den 14. Qualifikationssieg in Folge zum Abschluss des Pflichtspieljahres. Am 14. November steht nun noch das Länderspiel in Amsterdam gegen die Niederlande auf dem Programm. In der Qualifikation geht es erst am 22. März 2013 mit dem Spiel in Kasachstan weiter.

Löw musste im Gegensatz zum furiosen 6:1 in Irland sein Team auf zwei Positionen verändern. Wie erwartet stand Real Madrids Star Sami Khedira wegen einer in Dublin erlittenen Muskelverletzung im Oberschenkel nicht zur Verfügung. Kurzfristig fiel zudem Marcel Schmelzer wegen einer schmerzhaften Knochenstauchung im Fuß aus. F

ür Khedira kam im defensiven Mittelfeld der Münchner Toni Kroos neben Bastian Schweinsteiger zum Einsatz. Schmelzer wurde auf der linken Abwehrseite von Kapitän Philipp Lahm ersetzt, der nach seiner Gelbsperre wieder zurückkehrte.

Eigentlich war der Münchner für rechts vorgesehen gewesen, dafür blieb Jerome Boateng als Rechtsverteidiger im Team. Die Umstellungen machten sich jedoch zunächst nicht bemerkbar. Die DFB-Elf, in der sieben Spieler von Bayern München in der Startelf standen, war von Beginn an tonangebend, agierte konzentriert und kombinierte teils nach Belieben. Bereits in der 2. Minute hatte Müller die Führung auf dem Fuß. Erst scheiterte er nach Hereingabe von Boateng mit der Hacke an Schwedens Keeper Andreas Isaksson, der leicht abgefälschte

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