1:7! Messi demütigt Bayer

Höchster Sieg in der K.o.-Runde in der Geschichte der Königsklasse: Eine Gala-Vorstellung des Argentiniers beschert Barcelona einen Kantersieg.
von  AZ
Beginn eines Debakels: Barca-Superstar Messi (Mitte) schließt lässig ab, Bayer-Schlussmann Leno (re.) kann dem Ball nur hinterher schauen.
Beginn eines Debakels: Barca-Superstar Messi (Mitte) schließt lässig ab, Bayer-Schlussmann Leno (re.) kann dem Ball nur hinterher schauen. © AP

Höchster Sieg in der K.o.-Runde in der Geschichte der Königsklasse: Eine Gala-Vorstellung des Argentiniers beschert Barcelona einen Kantersieg.

Barcelona - Lionel Messi hat Bayer Leverkusen bis auf die Knochen blamiert und mit fünf Zaubertoren Champions-League-Geschichte geschrieben. Der Weltfußballer setzte mit einem Rekord den Glanzpunkt beim hochverdienten 7:1 (2:0) des Titelverteidigers FC Barcelona im Achtelfinal-Rückspiel gegen die Werkself, die ihre höchste Europacup-Niederlage kassierte.

Mit seinen Toren Nummer acht bis zwölf (25., 42., 50., 58., 85.) im laufenden Wettbewerb führte der argentinische Wirbelwind Barca zum höchsten Sieg in der K.o.-Runde in der Geschichte der Königsklasse. Nur vier Teams haben in der Champions League jemals höher gewonnen.

„Messi, Messi!", skandierten die 75.632 Zuschauer im Nou Camp und verbeugten sich auf den Rängen symbolisch vor ihrem Idol. Der eingewechselte Cristian Tello legte zwei Tore (55. und 62.) nach und besiegelte die Bayer-Blamage.

Vier Tage nach dem 2:0 in der Bundesliga gegen den FC Bayern hatte Bayer nicht den Hauch einer Chance gegen die entfesselt aufspielenden Katalanen, zumindest gelang Karim Bellarabi in der Nachspielzeit (90.+1) der Ehrentreffer.

„Auch wenn es Barcelona ist, eine solche Niederlage tut gegen jede Mannschaft der Welt weh. Wir hätten uns noch entscheiden können, uns mit elf Spielern vor den Strafraum zu stellen. Wir haben es nicht gemacht und sind dafür bestraft worden“, sagte Trainer Robin Dutt.

Stürmer Stefan Kießling ergänzte: „Wir müssen versuchen, das Spiel abzuhaken, denn wir haben wichtige Spiele in der Bundesliga vor der Brust. Wir haben uns das anders vorgestellt, aber wir müssen uns den Mund abwischen und weitermachen.“

Zehn Minuten lang deutete Leverkusen an, Barca im eigenen Stadion möglichst lange Paroli bieten zu wollen. Dann jedoch spielten nur noch die Katalanen, ließen den Ball schnell und vor allem mit einer traumwandlerischen Sicherheit zirkulieren. Bayer bemühte sich redlich, versuchte mit gelegentlichen Angriffen Entlastung für die Abwehr zu schaffen, ohne annähernd Torgefahr auszustrahlen.
Das war hingegen bei Barcelona in jeder Phase der Fall. So in jener Situation, als Xavi aus dem Mittelfeld einen langen Pass auf Messi spielte, Michal Kadlec das Abseits aufhob und der wieselflinke Argentinier Leverkusens Torhüter Leno mit einem spektakulären Lupfer aus 14 Metern keine Chance ließ.

Drei Minuten vor der Pause erhöhte Messi mit einer schönen Einzelleistung. „Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, in der Region von Pele und Maradona“, sagte Sportdirektor Rudi Völler. „Du musst auch mal hingehen und ihm auf die Füße treten, richtig zur Sache gehen – sonst wirst Du brutal bestraft." Und so war es auch, eine Fußball-Demonstration von Barca und eine Demütigung für Bayer.
Nach dem Wechsel sahen die Zuschauer Chancen im Minutentakt, weil Leverkusen keine Mittel fand, die Kreise von Messi und Co. auch nur annähernd zu stören. Bezeichnend: Torhüter Leno war am Ende noch einer der besten Leverkusener in einer desolaten Mannschaft.

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