Frust in Sölden: Deutsche Alpine ohne Weltcup-Punkte

Das war kein guter Start in den WM-Winter: Kein deutscher Skifahrer kam beim Weltcup-Auftakt in Sölden ins Ziel. Bei widrigen Bedingungen holte sich Ted Ligety überlegen den Sieg.
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Ligety gewann den Riesentorlauf in Sölden überlegen mit 2,63 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Manfred Mölgg.
dpa 4 Ligety gewann den Riesentorlauf in Sölden überlegen mit 2,63 Sekunden Vorsprung auf den Italiener Manfred Mölgg.
Ligety (l.) und Mölgg.
dpa 4 Ligety (l.) und Mölgg.
Dritter wurde der Österreicher Marcel Hirscher.
dpa 4 Dritter wurde der Österreicher Marcel Hirscher.
Der Österreicher Benjamin Raich haderte wie auch die deutschen Teilnehmer mit den widrigen Bedingungen am Rettenbachferner.
dpa 4 Der Österreicher Benjamin Raich haderte wie auch die deutschen Teilnehmer mit den widrigen Bedingungen am Rettenbachferner.

Das war kein guter Start in den WM-Winter: Kein deutscher Skifahrer kam beim Weltcup-Auftakt in Sölden ins Ziel. Bei widrigen Bedingungen holte sich Ted Ligety überlegen den Sieg.

Sölden – Fritz Dopfer saß frustriert im Schnee und schüttelte den Kopf. Bei unruhiger Piste und schlechter Sicht öffnete sich beim 25-Jährigen schon im oberen Drittel des zweiten Laufs beim Weltcup-Auftakt in Sölden die Bindung. Statt mit einem erhofften starken Durchgang am Sonntag das Wetterpech aus dem ersten Teil vergessen zu machen, war der Riesenslalom am Rettenbachferner viel zu schnell vorbei. „Die Fahrt war nicht lang, mir ist gleich die Bindung aufgegangen“, sagte Dopfer. „Ich habe probiert, Gas zu geben, dann war's schon vorbei, schade. Die Sicht war schlecht, aber das darf keine Ausrede sein.“

Auch Stefan Luitz verpasste beim überlegenen Sieg von Ted Ligety aus den USA die Chance auf ein gutes Ergebnis – er verlor in einer Linkskurve den rechten Ski und stand danach grübelnd und verärgert am Streckenrand. „Das ist natürlich ärgerlich. Aber ich weiß, dass ich imstande bin, unter die Top 30 zu fahren“, sagte der 20-Jährige. „Die Bedingungen sind schon extrem. Aber wenn die anderen das runterbringen, müssen wir das auch runterbringen“, ärgerte sich Alpindirektor Wolfgang Maier über die verpassten Weltcup-Punkte zum Start.

Mit 2,63 Sekunden Rückstand auf Ligety kam Manfred Mölgg aus Italien als Zweiter ins Ziel. Dritter wurde Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher aus Österreich, der wie seine Mannschaftskameraden mit einem Trauerflor in Gedenken des bei einem Unfalltod gestorbenen Teamkollegen Björn Sieber unterwegs war.

Es waren skurrile Bilder kurz vor der Ziellinie im ersten Lauf: Zahlreiche Top-Athleten versuchten mit Schlittschuhschritten im tiefen Schnee wieder auf Tempo zu kommen, Hirscher deutete mit Paddelschlägen seine Hilflosigkeit an. Besonders schlimm erwischte es seinen Teamkollegen Philipp Schörghofer: Mit der Startnummer 1 musste der starke Techniker Schneepflug spielen und hatte 4,49 Sekunden Rückstand. „Das einzige, das mir heute gefehlt hat, war ein rotes Blinklicht am Schädel“, zürnte er. „Ich verstehe nicht, warum wir nicht einfach ein halbe Stunde warten. Es ist zum Kotzen.“

Obwohl auch Dopfer noch bei Schneefall und Nebel auf die Piste musste, präsentierte sich der Athlet vom SC Garmisch nach dem ersten Durchgang als fairer Sportsmann. „Die ersten Läufer waren nicht so bevorzugt“, sagte er moderat. „Die Sicht war gut. Ich hab alles gesehen, das ist keine Ausrede.“

Dominik Schwaiger verpasste nach einer guten Fahrt mit einem späten Fehler als 44. das Finale, Benedikt Staubitzer wurde in seinem zweiten Weltcup-Rennen 61. „Wenn bei zwei Leuten die Bindungen aufgehen, dürfen wir nicht über die Bedingungen reden“, schimpfte Maier über das Teamergebnis.

Beim Slalom im finnischen Levi will auch Felix Neureuther nach seiner Zwangspause wegen Rückenproblemen in den Winter einsteigen, drückte aber zuvor Dopfer und Co. die Daumen. „Natürlich habe ich das Rennen am Fernseher verfolgt. Dass ist bitter, aber unsere Jungs haben das Beste aus den Möglichkeiten gemacht. Ich selbst bin in Behandlung und hoffe in Levi wieder bei der Mannschaft sein zu können“, sagte der Partenkirchener am Sonntag.

 

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