Fritz Thurn und Taxis gibt sein Comeback: Man ist ja nie ganz weg

Der 69-jährige Fritz von Thurn und Taxis war bis 2017 als Kommentator bei Sky tätig. Am Freitag begleitet er das Bayern-Spiel gegen Hertha für DAZN am Mikrofon.
AZ: Herr von Thurn und Taxis, am Freitag geben Sie ihr Comeback als Kommentator. Für den Streamingdienst DAZN begleiten Sie das Bundesliga-Auftaktspiel zwischen dem FC Bayern und Hertha BSC (AZ-Liveticker).
FRITZ VON THURN UND TAXIS: So schaut’s aus. Aber nicht als Hauptkommentator, als Beisitzer an der Seite von Uli Hebel. Ich freue mich riesig drauf.
Knapp zwei Jahre nachdem Sie bei Sky im Mai 2017 Ihre Karriere mit dem DFB-Pokal-Finale zwischen Borussia Dortmund und Eintracht Frankfurt beendet hatten, nun die Rückkehr auf die große Bühne. Warum?
DAZN war an mir interessiert, aber als Hauptkommentator möchte ich nicht mehr arbeiten. Diese neue Rolle ist durchaus reizvoll. Und mit Uli mache ich es gerne, er ist mein Schüler. Als ich bei Sky war, hat er dort ein Praktikum gemacht. Ich habe ihn immer gerne unterstützt und gecoacht. Im Grunde habe ich während meiner gesamten beruflichen Laufbahn gecoacht. Ich denke, das kann ich ganz gut.
Die DAZN-Kunden haben die Wahl: Entweder die normale Tonoption mit Kommentator Jan Platte und Experte Ralph Gunesch oder die Variante mit Hebel und Ihnen. Eine einmalige Geschichte?
Mal schauen, ob mehr daraus wird. Jetzt machen wir mal am Freitag diesen gemeinsamen Ritt, mehr haben wir auch nicht vereinbart, und dann wird man sehen. Es ist ein Versuch, ein Experiment.
Sie haben mit Ihrer Art zu kommentieren stets polarisiert. Anfang der Woche hat DAZN Ihr Comeback veröffentlicht. Wie sind die Reaktionen ausgefallen?
Viele Leute haben mir geschrieben, mich bestärkt. Und die, die mich nicht mehr hören wollen, das ist wohl momentan eine schweigende Masse (lacht).
Wann waren Sie zuletzt in einem Stadion?
Anfang Mai hatte ich eine Einladung vom FC Bayern in die Allianz Arena angenommen, sah das 3:1 der Bayern gegen Hannover 96. Voriges Jahr im Oktober habe ich für das Fohlen-Radio an der Seite von Kommentator Christian Straßburger den Auswärtssieg der Gladbacher begleitet.
Das ist mehr als zehn Monate her: Wie intensiv haben Sie sich jetzt auf das Freitagsspiel der Bayern gegen Hertha BSC vorbereitet?
Man ist ja nie ganz weg. Ich bin wieder in meinen akribischen Vorbereitungsmodus gefallen, mache meine Hausaufgaben – fast wie früher. Andererseits kann ich ja auch aus meinem recht großen Fundus schöpfen. Dennoch merke ich: Es kribbelt.
Letzte Frage: Was hat Ihre Frau dazu gesagt?
Bea freut sich. Wir haben zuletzt eine 14-tägige Tour durch Niederösterreich gemacht, Verwandte besucht, Klöster besichtigt. In München habe ich mir ein kleines Büro gemietet und es ist schon mal vorgekommen, dass sie gefragt hat: "Wann gehst denn mal wieder in dein Büro?"
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