Frings legt nach gegen Löw: Der Bremer hält zu Ballack
Neue Attacke gegen den Bundestrainer nach dem 2:2 mit Werder in Athen: "Gut, dass Michael mal die Wahrheit gesagt hat."
ATHEN Dass Torsten Frings mit seinem Verein Werder Bremen nur 2:2 bei Panathinaikos Athen gespielt hatte, war nur Nebensache nach dem - sportlich enttäuschenden - Champions-League-Auftritt am Mittwochabend. Nach dem Abpfiff jedenfalls legte der beleidigte Nationalspieler, nach seiner Verbannung auf die Bank in den letzten beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Russland (2:1) und Wales (1:0) hatte er mit Rücktritt gedroht, ein wesentlich dynamischeres Auftereten an den Tag. Der 31-Jährige, für den Michael Ballack in einem FAZ-Interview Partei ergriffen hatte, bedankte sich auf seine Weise - und legte nach gegen Bundestrainer Joachim Löw. Die Aussagen des DFB-Kapitäns würden belegen, dass bei der Nationalmannschaft "was nicht in Ordnung" sei. Frings weiter: "Der Kapitän hat das Recht, das anzusprechen. Der Micha ist mein Freund, wir spielen seit der U 21 zusammen, wir haben immer Kontakt. Wir waren ein Super-Gespann - das gute Gespann ist nun auseinandergerissen. Er muss das sagen können."
Als er dann auch noch nach den generell vorhandenen Streitereien beim DFB angesprochen wurde, reagierte Frings gereizt. "Man sollte mal hinterfragen, warum sich gestandene Spieler so aufregen. Gut, dass Michael Ballack mal die Wahrheit gesagt hat. Mich hat die Art und Weise aufgeregt, wie mit mir umgesprungen wurde", so der Bremer, "so geht es nicht. Ich bin seit elf Jahren Profifußballer, ich habe immer gekämpft und mich immer dem Konkurrenzkampf gestellt."
Ob er dies jedoch weiterhin auch in der Nationalmannschaft tun will, darüber hat Frings noch nicht entschieden. Ein Rücktritt, so der 78-malige Nationalspieler, sei weiter denkbar, aber "darüber mache ich mir nicht Tag und Nacht Gedanken, das ist nicht so wichtig. Ich werde jetzt mit allen sprechen, mit meinen Freunden, mit meinen Leuten bei Werder". Der Name Löw fiel in diesem Zusammenhang nicht.
jos