Friesinger flitzt in Radarkontrolle - Lappen weg

BERLIN - Olympiasiegerin war 52 Stundenkilometer zu schnell. "Ich bin eben nicht nur auf dem Eis schnell."
Anni Friesinger war zu schnell. Unmittelbar vor ihrem 1500-Meter-Sieg beim Eisschnelllauf-Weltcup in Heerenveen ist die Weltmeisterin aus Inzell im friesischen Oldeholtwolde in der Nähe des Heimatortes ihres Freunde Ids Postma am Samstag mit ihrem Porsche in eine Radarfalle geraten und wurde mit 172 Stunden-Kilometern geblitzt. Erlaubt waren nur 120 Stundenkilometer.
„Ich hatte es ganz eilig, wollte mir das Rennen meines Bruders Jan anschauen. Da ist es passiert. Ich habe einen Fehler gemacht und bedauere das jetzt, aber es ist ja nichts passiert“, sagte die 32 Jahre alte Inzellerin. „Ich bin eben nicht nur auf dem Eis so schnell“, fügte sie schmunzelnd hinzu. Den Führerschein, der ihr an Ort und Stelle abgenommen worden war, erhielt sie schon am Dienstag gegen Zahlung eines Strafgeldes zurück. „Ich weiß noch gar nicht, was auf dem Knöllchen drauf steht“, meinte Friesinger, die am Wochenende als Titel-Favoritin bei den Sprint- Meisterschaften in Berlin an den Start geht.
„Ich brauche jetzt jeden Wettkampf“, erklärte die 32 Jahre alte Inzellerin, die aufgrund ihrer Knie-Operation im Sommer erst verspätet in die Saison eingestiegen war. Da sich Vize-Weltmeisterin Jenny Wolf auf ihrer Hausbahn auf ihre Spezial-Distanz über 500 Meter konzentriert, wird sie kaum eine Athletin am Gewinn ihres zweiten nationalen Titels im Sprint-Vierkampf nach 2004 hindern können. „Sie will vier schöne Strecken laufen, um den Wettkampf-Rhythmus zu finden“, sagte ihr Coach Gianni Romme. „Wenn das gelingt, dürfte der Titel für sie nicht das Problem sein“, räumte der Niederländer ein.