Freudvolle Niederlage

 Ein Punkt gegen Finnland reicht: Die deutsche Eishockey-Auswahl steht im WM-Viertelfinale
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DEB-Goalie Dennis Endras bleibt keine Abwehrchance gegen den entscheidenden Penalty des Finnen Mikko Koivu.
dpa DEB-Goalie Dennis Endras bleibt keine Abwehrchance gegen den entscheidenden Penalty des Finnen Mikko Koivu.

 Ein Punkt gegen Finnland reicht: Die deutsche Eishockey-Auswahl steht im WM-Viertelfinale.

Bratislava  – Nach nur wenigen Minuten wurden die deutschen Eishockey-Cracks aus der Medienzone gezerrt. Bundestrainer Uwe Krupp sammelte seine Schützlinge höchstpersönlich ein. „Twenty hours!“, brüllte er – 20 Stunden bis zur nächsten Partie. Die knappe Niederlage gegen Finnland hatte der Coach schnell abgehakt.

Dabei war der Punkt beim 4:5 (1:1, 3:2, 0:1) nach Penaltyschießen Gold wert, denn dank tschechischer Schützenhilfe steht die deutsche Auswahl trotz der ersten Turnier-Niederlage im Viertelfinale der WM. Der Titelverteidiger besiegte am Freitagabend die Slowakei mit 3:2, wodurch sowohl der Gastgeber als auch Dänemark in der Tabelle nicht mehr am deutschen Team vorbeikommen können.

Mit einer von aufopferungsvollem Kampf, cleverer Chancenverwertung und Pech bei Gegentoren geprägten Vorstellung hatten die Deutschen am Freitag den Ex-Weltmeister am Rand der Niederlage. Dennoch verließen die Cracks des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) mit hängenden Köpfen das Eis in Bratislava.

In Sportdirektor Franz Reindl fand sich dann doch schnell ein Jubler: „Schon nach ein paar Minuten überwiegen Freude und Stolz“, sagte er, „dass wir so schnell so viele Punkte gesammelt haben, ist unglaublich. Das war modernes Eishockey hoch drei.“ Auch Finnlands Trainer Jukka Jalonen zollte Respekt. „Wir wussten, es wird ein hartes Spiel. Die haben eine gute Abwehr und einen starken Torhüter. Und vorne treffen sie, wenn sie die Chance haben.“ André Rankel (15.), Felix Schütz (27.), Kai Hospelt (28.) und Patrick Reimer (40.) hießen die Torschützen für die DEB-Auswahl, die sogar zweimal in Führung lag.

Untröstlich war Goalie Dennis Endras, der sich trotz einer erneut starken Leistung über mehrere unglückliche Gegentreffer ärgerte: Besonders kurios fiel das 2:3 (32. Minute), als der Puck vom Helm von Janne Pesonen ins gelangte. Und der Schuss von Tuomo Ruutu ans Außennetz widersprach allen physikalischen Gesetzen, als die schwarze Spielscheibe plötzlich quer nach oben wegsprang und von Endras Schoner ins Tor prallte. Es war der Ausgleich zum 4:4 (55.). „Das war einer dieser Tage, wo alles für die Finnen lief“, ärgerte sich der Augsburger. Beim Penaltyschießen ließen ihm die Finnen kaum Abwehrchancen.

„Wir haben verdient einen Punkt geholt. Wie die Finnen hier gespielt haben – da gibt es nicht viel, was man machen kann. Wir haben uns sehr gut geschlagen“, sagte Coach Krupp. Verteidiger Korbinian Holzer sah gar „ein Spiel auf Augenhöhe. Nach dem Spielverlauf hätten es auch zwei oder drei Zähler sein können.“

Schon an diesem Samstag steht das fünfte WM-Spiel gegen Dänemark (16.15 Uhr/Sport1) auf dem Programm. „Da müssen wir wieder unser bestes Spiel spielen“, betonte Holzer. Am Montag (20.15 Uhr) geht es gegen Tschechien um eine möglichst gute Ausgangsposition für das bereits gebuchte Viertelfinale. „Jetzt sind die Erwartungen höher“, sagte Kapitän Wolf: „Aber wir sind noch immer klar der Underdog.“ Kollege Holzer konnte gerade noch sagen: „Wir brauchen uns nicht zu verstecken.“ Danach wurde er von Coach Krupp zu einem Teller Pasta und Auslaufen abkommandiert.

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