French Open: Haas im Nachsitzen weiter
Ein deutsches Tennis-Trio mit Oldie Tommy Haas hat am Dienstag seine Auftakthürden bei den French Open gemeistert. Nach den überzeugenden Siegen der gesetzten Julia Görges und Florian Mayer behielt Qualifikant Haas in der Hängepartie gegen den Italiener Filippo Volandri die Nerven.
Paris - Bei seinem rund 20-minütigen Auftritt machte er den 6:3, 0:6, 6:4, 6:4-Sieg perfekt. Das Spiel war am Vortag bei 4:2-Führung für Haas im vierten Satz wegen Dunkelheit unterbrochen worden - und der 34-Jährige behauptete das Break. Nach seinem verwandelten Matchball nach 2:44 Stunden Gesamtspielzeit ballte der Publikumsliebling die rechte Faust. "Ich war echt sehr überrascht, wie viele Deutsche hier mit Fahnen sind und mich anfeuern. Das ist immer wieder ein super Erlebnis - und deswegen mache ich's auch noch", sagte der Weltranglisten-112.
Mayer setzte sich gegen den Spanier Daniel Gimeno-Traver souverän 6:4, 6:2, 6:3 durch, Görges bezwang die aufstrebende Tschechin Lucie Hradecka mit 7:6 (7:1), 6:4. Damit sind von 15 gestarteten Deutschen acht weiter und sieben ausgeschieden. Mischa Zverev unterlag am Dienstag als einziger Deutscher mit 2:6, 7:6 (7:3), 4:6, 4:6 gegen Lokalmatador Julien Benneteau. Der Hamburger hat seit Wimbledon 2009 keine zweite Runde mehr bei einem Grand-Slam-Turnier erreicht.
Der von einer Erkältung gehandicapte 28-jährige Mayer zeigte sich "sehr zufrieden, vor allem, weil es schnell ging - drei Sätze. Ich habe Kraft gespart". Die Nummer 32 der Setzliste kam neben Michael Berrer, Cedrik-Marcel Stebe, Philipp Kohlschreiber und Haas als fünfter Herren-Vertreter des Deutschen Tennis Bundes weiter. Er will nun mit einem Sieg über den argentinischen Qualifikanten Eduardo Schwank seine erste Drittrundenteilnahme am Bois de Boulogne perfekt machen. Dort könnte es der Bayreuther bei der mit 17,226 Millionen Euro dotierten zweiten Grand-Slam-Veranstaltung des Jahres mit dem sechsmaligen Roland-Garros-Champion Rafael Nadal zu tun bekommen.
Routinier Haas, jüngst Halbfinalist des ATP-Turniers von München, spielt nun gegen Sergej Stachowski. Die Nummer 84 der Tenniswelt bezwang den ukrainischen Landsmann Alexander Dolgopolow (Position 16 im Tableau) etwas überraschend in fünf Sätzen.
Die an 25 gesetzte Görges zeigte sich hochkonzentriert gegen die aufschlagstarke Hradecka, die beim stark besetzten Turnier in Madrid das Semifinale erreicht hatte. Nach einer umkämpften Partie zweier klasse Grundlinienspielerinnen verwandelte die Fed-Cup-Spielerin nach 1:47 Stunden mit einem Stopp ihren zweiten Matchall. "Ich wusste, dass es ein toughes Match wird und bin sehr zufrieden", sagte die Fed-Cup-Spielerin. "Das war eine sehr gute erste Runde von Jule", lobte Bundestrainerin Barbara Rittner. "In wichtigen Momenten hat sie gut gespielt. Sie hat die schwere Auslosung gelöst."
Nun wartet auf die Australian-Open-Achtelfinalistin eine weitere lösbare Aufgabe: die britische Qualifikantin Heather Watson. In Runde drei des wichtigsten Sandplatzturniers der Welt könnte die 23-jährige Görges auf Serena Williams, die Paris-Siegerin von 2002, treffen. Von den fünf deutschen Damen schaffte die Norddeutsche als dritte den Sprung unter die besten 64 - nach der deutschen Nummer eins Angelique Kerber und Qualifikantin Dinah Pfizenmaier. Mona Barthel und Sabine Lisicki mussten am Montag ihre Koffer packen.