Freies Training gibt erste Aufschlüsse
Die ersten Runden der neuen Formel-1-Saison sind gedreht. Zweimal konnten sich Fahrer und Teams auf dem Kurs im Albert Park im Freien Training bewähren, auch die fünf deutschen Piloten.
Das freie Training gab schon einen gewissen Vorgeschmack auf den Rennsonntag. Bei 35 Grad konnten sich Fahrer und Formel-1-Autos an die extremen Bedingungen zum Saisonauftakt gewöhnen. Sowohl am Samstag bei der Qualifikation als auch im Rennen selbst werden Temperaturen von bis zu 40 Grad Celsius und strahlend blauer Himmel in Melbourne erwartet. Eine Woche später in Sepang kommt zu ähnlichen Temperaturen eine extreme Luftfeuchtigkeit hinzu.
Räikkönen vor Hamilton
Im ersten Freien Training der neuen Formel-1-Saison zeigten sich die Besten des Vorjahres auch wieder vorn. Kimi Räikkönen im Ferrari erzielte klar die Bestzeit vor Lewis Hamilton im McLaren Mercedes. Auf dem 5,303 Kilometer langen Kurs im Albert Park von Melbourne kam der zweite Ferrari mit Pilot Felipe Massa auf Platz drei. Ex-Champion Fernando Alonso aus Spanien musste sich im Renault mit Rang sechs zufriedengeben.
Für die fünf deutschen Fahrer verlief das erste vermeintliche Kräftemessen sehr unterschiedlich. Während der WM-Fünfte des vergangenen Jahres, Nick Heidfeld, seinen BMW-Sauber in der achten Runde wegen Problemen am F1.08 vorzeitig am Wegesrand abstellen musste und als 16. geführt wurde, fuhren Toyota-Neuzugang Timo Glock und Toro Rosso-Pilot Sebastian Vettel unter die Top Ten.
Der Wersauer Glock landete auf Rang acht vor dem Heppenheimer Vettel. Adrian Sutil aus dem bayrischen Gräfelfing kam im Force India nicht über den 17. Platz hinaus. Der Wiesbadener Nico Rosberg absolvierte im Williams-Toyota etwas überraschend gar keine gezeitete Runde.
Hamilton schlägt zurück
Im zweiten freien Training drehte Vize-Champion Lewis Hamilton den Spieß um und erzielte vor dem australischen Lokalmatadoren Mark Webber im Red Bull die Rundenbestzeit. Titelverteidiger Kimi Räikkönen kam in der zweiten Session in seinem Ferrari auf den sechsten Rang. Dritter wurde der brasilianische Teamkollege des Finnen, Felipe Massa aus Brasilien. Für Fernando Alonso reichte es diesmal sogar nur zu Platz 13.
Beständig zeigte sich Timo Glock, der wie Nico Rosberg unter die ersten Zehn fuhr. Der Wiesbadener Rosberg landete im Williams-Toyota auf dem achten Platz, zwei Ränge dahinter wurde Glock im Toyota in den Ergebnislisten notiert. Nick Heidfeld aus Mönchengladbach wurde in seinem BMW-Sauber Zwölfter, Adrian Sutil aus Gräfelfing im Force India wie im ersten Durchgang 17. vor dem Heppenheimer Sebastian Vettel im Toro Rosso.
Probleme zum Saisonstart
Für Neuling Glock ist immer noch alles etwas ungewohnt. «Es war komplett anders, als das, was ich von der GP2 und vom Testen gewohnt war», sagte der Toyota-Neuzugang und GP2-Champion des vergangenen Jahres am Freitag in Melbourne. «Es war daher eine ungewohnte Situation, aber insgesamt hat es sich okay angefühlt», meinte Glock, um gleich noch ein Problem zu offenbaren: «Es ist immer noch schwierig für mich, das Auto auf meinen Fahrstil einzustellen». Auch in der Williams-Toyota-Box hat man noch einiges zu tun. «Das Team hatte heute einen ziemlich schweren Start in die Saison», sagte der Nico Rosberg am Freitag nach den beiden Freien Trainings zum Großen Preis von Australien. Probleme mit dem Differentialgetriebe machten dem Wiesbadener und seinen Ingenieuren zu schaffen. «Wir wissen, um was es sich bei dem Problem handelt, und es wird bis Samstag ausgeräumt sein», kündigte Technik-Direktor Sam Michael an. (nz/dpa)