Freiburg zieht davon - Lautern verpasst Anschluss

München (dpa) - Der SC Freiburg hat auf seinem Weg zum Aufstieg und zur Zweitliga-Meisterschaft einen neuen Rivalen bekommen. Am 28. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga setzte der 1. FC Nürnberg mit dem 2:0 gegen den FC St. Pauli seinen Höhenflug fort.
Damit stehen die Nürnberger nach dem fünften Sieg in Serie auf einem direkten Aufstiegsplatz. Vor dem «Club», der vom torlosen Remis des FSV Mainz 05 gegen Rot Weiss Ahlen profitierte, steht nur noch Spitzenreiter Freiburg. Die Breisgauer sind nach dem 3:2-Zittersieg gegen Abstiegskandidat FC Ingolstadt der Bundesliga ein großes Stück näher gekommen, doch Torschütze Julian Schuster ließ sich noch nicht zum Aufstieg gratulieren: «Aber wenn wir in den restlichen sechs Spielen erfolgreich bleiben, dann können wir uns auf die 1. Liga freuen».
Der 1. FC Kaiserslautern hat dagegen den Anschluss an die Aufstiegsplätze verpasst. Zum Abschluss des 28. Spieltag ließen die Pfälzer beim 1:1 (1:1) beim TSV 1860 München Punkte liegen. Die Lauterer bleiben damit auf dem fünften Tabellenplatz. Michael Schick (6. Minute) hatte die «Löwen» in der Allianz Arena in Führung geschossen. Erik Jendrisek (27.) gelang für den FCK der Ausgleich, der durch einen von Anel Dzaka (85.) verschossenen Handelfmeter den Sieg verschenkte. «Das ist bitter für uns, vor allem durch den verschossenen Elfmeter. Aber wir können mit dem Punkt gut leben», meinte FCK-Profi Kai Hesse nach dem Abpfiff. Auch Lauterns Vorstandschef Stefan Kuntz war mit dem Remis zufrieden, «denn am Schluss haben wir viel Glück gehabt.» In der 88. Minute verwehrte Schiedsrichter Manuel Gräfe den «Löwen» ein reguläres Tor. Der Ball sprang nach einem Weitschuss von Johnson von der Unterkante der Torlatte knapp hinter die Torlinie. «Der Ball war wohl drin», gestand Kuntz nach Ansicht der TV-Bilder.
Ihre Aufstiegschance wahrten Alemannia Aachen und die SpVgg Greuther Fürth. Aachen feierte beim 2:0 gegen den FSV Frankfurt nach Treffern von Benjamin Auer und Matthias Lehmann den vierten Sieg in Folge, und Fürth beendete beim 1:0 bei Schlusslicht SV Wehen seine Mini-Krise von zwei Niederlagen nacheinander. Dagegen hat sich der MSV Duisburg nach der 2:3-Heimpleite gegen TuS Koblenz so gut wie aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet.
Sechs Tage nach dem 2:1 in Mainz musste Freiburg um den zehnten Saison-Heimsieg bangen. Ivica Banovic (68.) sorgte für die Erlösung, nachdem Daniel Jungwirth (49./Foulelfmeter) und Steffen Wohlfarth (56.) Freiburgs Führung durch Schuster (9.) und Mohamadou Idrissou (15.) ausgeglichen hatten.
Keinen spielerischen Glanz strahlte der seit sieben Partien ungeschlagene FCN aus. Pascal Bieler (39.) und Marek Mintal (64.) mit seinem 13. Saisontor trafen für den «Club». Für FCN-Stürmer Isaac Boakye (56./Rot wegen Tätlichkeit) und Marcel Eger (54./Gelb-Rot) war das Spiel vorzeitig zu Ende. «Das Selbstvertrauen stimmt, und im Moment haben wir auch das Glück, das uns helfen kann», sagte FCN- Coach Michael Oenning.
In Wiesbaden ließ sich Fürth auch vom frühen Elfmeter-Fehlschuss von Bernd Nehrig nicht beirren. Der Brasilianer Cidimar (24.) stellte den überaus glücklichen Sieg der Franken sicher. In Duisburg versetzte Du-Ri Cha mit dem verdienten Koblenzer Siegtor in der 90. Minute dem MSV und Trainer Peter Neururer einen schweren Schock. «Die Aufstiegshoffnungen können wir begraben. Das war eine desolate Leistung, ein Antrag für den Friedensnobelpreis und hatte mit 1. Liga nichts zu tun», kritisierte er seine Mannschaft. Auch Torwart Tom Starke hakte den Aufstieg ab: «Jetzt haben wir Planungssicherheit für die nächste Saison.»
Mainz 05 droht die eklatante Heimschwäche zum Verhängnis zu werden. «Ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen, fußballerisch war das das beste Heimspiel der Rückrunde», meinte Trainer Jörn Andersen nach der ernüchternden Nullnummer gegen Ahlen und machte der Mannschaft Mut: «Irgendwann wird unser Engagement auch belohnt. Es gibt noch sechs Spiele.»
Am Tabellenende ist Wehen so gut wie abgestiegen, auch den seit elf Spielen sieglosen Ingolstädtern und Osnabrück droht die 3. Liga. Dagegen können Hansa Rostock (3:1 am Freitag gegen Oberhausen) und Augsburg durchatmen. Dank des dreifachen Torschützen Michael Thurk beendeten die Schwaben beim 3:0 gegen Osnabrück ihre Negativserie von zehn sieglosen Spielen. «Das war ein perfekter Einstand, weil wir den Abstand zu den Abstiegsplätzen vergrößern konnten», sagte der neue Trainer Jos Luhukay.