Frauen-Fußball: „Mannweiber? Wir doch nicht!“
Sie sind zwar nicht bei der Frauen-WM dabei, kommen aber trotzdem groß raus: Fünf Spielerinnen aus der Bundesliga ziehen sich für den Playboy aus. Drei von ihnen spielen für Bayern.
München - Die Frauenfußball- Weltmeisterschaft beginnt erst Ende Juni, ein paar deutschen Kickerinnen haben den ersten Titel aber schon geschafft. Oder besser: Es auf den Titel geschafft. Annika Doppler, Ivana Rudelic und Julia Simic vom FC Bayern sowie Kristina Gessat vom FSV Gütersloh und die Wolfsburgerin Selina Wagner haben sich für die aktuelle Ausgabe des Playboy ausgezogen.
„Wir wollen mit unseren Playboy-Bildern das Mannweiber- Klischee widerlegen. Die Botschaft ist: Seht her, wir sind ganz normale – und hübsche – Mädels“, sagt Gessat. Simic, die beim FC Bayern die Rückennummer Zehn und auf den Fotos eher wenig trägt, meint: „Mich nervt der Satz: ,Du siehst ja gar nicht aus wie eine Frauenfußballerin.’ Dahinter steckt dieses unzutreffende Bild der unattraktiven Fußballerin. Es spielen immer mehr süße, hübsche Mädels Fußball, die auch shoppen gehen und Wert auf ihr Äußeres legen.“
Auch die 19-jährige Doppler findet, dass die Vorurteile gegenüber dem Frauenfußball noch nicht komplett aus den Köpfen der Männer verschwunden sind: „Es beschäftigen sich einfachwenigeMänner wirklich mit Frauenfußball. Die meisten Spielerinnen in den höheren Ligen sind zwar sehr durchtrainiert, sehen aber immer noch weiblich aus – und oft auch sehr gut. Ich lade alle Männer ein, sich bei einem Spiel live davon zu überzeugen.“
Und zumindest Simic würde gern mal unter einem ganz bestimmten Mann trainieren: dem ehemaligen Bayern- Coach Louis van Gaal. Das wäre „auf jeden Fall ein Wunschtraum – für eine Zeit zumindest“, sagt sie. „Von seinem Fachwissen kann man auch als Frau nur profitieren. Über eine längere Strecke hinweg könnte es mit ihm aber anstrengend werden.“