Frau Riesch und das Glück: Das Jahr der Gold-Marie

VAL D'ISERE - 2010 klappt alles: Bei den Olympischen Spielen gewinnt Maria Riesch zweimal Gold und lernt ihre große Liebe kennen. Dass sie kurz vorm Fest etwas aus der Spur gerät, ist zu verschmerzen

Dass es an diesem Wochenende für sie nicht rund läuft: Maria Riesch wird es verschmerzen können. Nach diesem Jahr, in dem bei der 26-Jährigen aus Garmisch fast alles klappte. Und auch bei der Wahl zur Sportlerin des Jahres hatte sie gute Chancen auf den Sieg vor ihrer Konkurrentin Magdalena Neuner.

Zweimal Gold in Superkombination und Slalom bei den Olympischen Spielen in Vancouver im Februar: der bisherige Höhepunkt ihrer Skikarriere. Außerdem gelang ihr in Kanada ein weiteres bislang einzigartiges Kunststück: Die Alpin-Allrounderin schaffte es in allen fünf Dsiziplinen unter die Top Ten. Dass sie außerdem den Slalom-Weltcup gewann, wird da fast schon zur Nebensache.

Nach zwei Abfahrtssiegen in Lake Louise zu Saisonbeginn scheint sie momentan jedoch etwas aus der Spur: Am Wochenende fuhr sie in Val d'Isère in der Abfahrt nur auf Platz 24, erwischte auch bei der Super-Kombination zunächst einen mäßigen Super-G-Durchgang, fuhr im Slalom aber noch auf Rang fünf vor.

Doch für Maria Riesch gibt es nicht nur das Skifahren. Sie wirbt für dafür, die Olympischen Spiele 2018 nach München zu holen. Als Aktive scheinen die Spiele für sie aber kein Ziel zu sein: „Bis dahin ist es noch lange hin, aber für mich eher nicht. Olympia 2014 in Sotschi ist so eine magische Marke, bis zu der ich im Moment plane“, sagte sie der „Bild am Sonntag“. Und dann ist da ja auch noch die Hochzeit mit Marcus Höfl, den sie im Frühjahr heiraten will. „Wir schauen uns an und wissen, dass wir füreinander bestimmt sind“, sagt sie. Er: „Ich liebe Maria, weil sie das Beste ist, was mir je passiert ist.“

Kennengelernt hatten sich die beiden in Vancouver. Der Sportmanager betreut unter anderem Franz Beckenbauer und Franziska van Almsick. Der Franz erteilte dem Paar gleich seinen Segen: „Die Marie ist eine tolle Frau, die passt zu Marcus.“ Und: „Die beiden sind sich auf Augenhöhe begegnet, das ist in diesem Geschäft wichtig.“

Riesch und Höfl könnten das nächste Glamour-Paar der deutschen Sportwelt werden: der smarte Manager und Riesch, die sich in Abendkleid wohlfühlt. „Manchmal wundere ich mich, wie Maria neben Wettkampf und Trainings all die Medien- und PR-Termine, Galas, Einladungen und ihr Privatleben unter einen Hut bringt“, schreibt Schwester Susanne, ebenfalls Skifahrerin, in der „Welt am Sonntag“. „Es ist ein schönes Gefühl, eine Schwester wie Maria zu haben, und ich gönne ihr ihre Erfolge von Herzen.“

Für Maria Riesch scheinen die öffentlichen Auftritte tatsächlich eine Art Erholung darzustellen. 2004 hatte Riesch einen Gastauftritt in der TV-Seifenoper Marienhof, 2008 spielte sie sich selbst in der Telenovela „Sturm der Liebe“. „Mir machen Reisen und Termine generell Spaß – ich finde das aufregend, da unser Trainingsalltag sehr eintönig ist. Zudem ist das bei mir mit allem gut vereinbar, da mein Freund Marcus meist dabei ist und mir viel abnimmt – so kann ich mich immer voll auf den Sport konzentrieren.“

Schließlich hat Maria Riesch für diese Saison große Ziele: Die WM findet 2011 in Garmisch-Partenkirchen statt, ihrem Heimatort. „Weltmeisterin zu Hause werden – das wäre die Krönung“, sagt sie.