Formel 1: Vettel fordert Bestrafung
Weltmeister Sebastian Vettel nennt den Test von Mercedes jetzt „illegal”. Am Sonntag das Rennen in Kanada
Montreal - In der Formel 1 zerfleischen sie sich derzeit mal wieder selbst. Seit Saisonbeginn stänkert vor allem Weltmeister Sebastian Vettel über die Reifen. Nun ist auch sein gutes Verhältnis zu Mercedes in Gefahr. Seit bekannt geworden ist, dass die Silberpfeile vor dem Rennen in Monaco auf Einladung von Pirelli einen – nach Meinung von Red Bull und Vettel illegalen – 1000-Kilometer-Test absolviert haben, droht die ganze Angelegenheit zur Schlammschlacht zu werden. Vor dem nächsten Rennen in Montreal am Sonntag (20 Uhr, RTL und Sky live) hat Vettel nun sogar öffentlich eine Bestrafung von Mercedes gefordert.
„Ich bin nicht der, der darüber entscheiden muss. Aber der Regelbruch ist eindeutig”, sagte er. Die Aktion sei „illegal” gewesen. Vettel: „Es muss es aber eine Form von Bestrafung geben, weil es einfach nicht erlaubt ist. Aber wie die Strafe aussehen wird: Keine Ahnung. Es liegt an den Experten, eine Lösung zu finden."
Mercedes und Pirelli argumentieren zwar, der Automobilweltverband FIA hätte im Vorfeld die Zustimmung zu den Tests gegeben, doch der weist diese Darstellung zurück – und hat am Donnerstag angekündigt, dass sich Reifenhersteller und Rennstall demnächst vor Gericht verantworten müssen. Vor allem die Tatsache, dass bei den Tests das aktuelle Fahrzeug verwendet wurde – könnte den Silberpfeilen vor Gericht das Genick brechen. Als mögliche Strafen nannte die FIA in Montreal Geldbußen, Sperren, Punktabzüge oder Verwarnungen. Nico Rosbergs Sieg von Monaco wird aber wohl nicht angetastet. Das fände auch Vettel gut. „Es wäre absolut unfair, Nico den Sieg in Monaco abzuerkennen”, sagte er. Denn den Piloten treffe keine Schuld.