Formel 1: Toyota denkt an Ausstieg

Autohersteller stellt Engagnment zur Disposition. "Unsere Teilnahme ist unklar, sie hängt von unseren finanziellen Ergebnissen ab."
von  Abendzeitung
Ein letzttes Gruppenbild? Jarno Trulli, Kamui Kobayashi und Timo Glock (v.l.,).
Ein letzttes Gruppenbild? Jarno Trulli, Kamui Kobayashi und Timo Glock (v.l.,). © dpa

TOKIO - Autohersteller stellt Engagnment zur Disposition. "Unsere Teilnahme ist unklar, sie hängt von unseren finanziellen Ergebnissen ab."

Toyota-Teamchef Tadashi Yamashina hat die Spekulationen um einen Ausstieg des japanischen Automobilherstellers aus der Formel 1 angeheizt. „Unsere Teilnahme ist unklar, sie hängt von unseren finanziellen Ergebnissen ab“, wurde er am Mittwoch in der japanische Zeitung „Yomiuri“ zitiert. Die Zeichen stehen offensichtlich nicht gut. Den Vertrag mit seinem deutschen Fahrer Timo Glock und dessen italienischem Kollegen Jarno Trulli verlängerte das Team vorerst nicht, als Gastgeber für 2010 in Fuji zog der Hersteller bereits zurück und das Williams-Team sucht nach einem neuen Motorenpartner für die kommende Saison.

Auch wenn das in Köln-Marsdorf beheimatete Team, das seit seinem Einstieg 2002 auf den ersten Sieg wartet und diesen am liebsten beim Heimrennen am kommenden Sonntag beim Großen Preis von Japan einfahren möchte, sich im Concorde Agreement bis 2012 zur Formel 1 bekannt hat, steht das Engagement auf der Kippe. Mitte November soll der Vorstand darüber entscheiden. Lange Zeit galten die Japaner, deren Konkurrent Honda Ende der vergangenen Saison die Segel gestrichen hatte, als Finanzkrösus in der Königsklasse. Budgets von 300 bis 400 Millionen Euro wurden in den Medien immer wieder kolportiert.

„Wir müssen es schaffen, dass die Formel 1 nicht mehr so viel Geld kostet“, meinte Yamashina. Ein Rückzug sei eine von mehreren Optionen. Sollte Toyota einen Schlussstrich unter sein Engagement setzen, wäre es bereits der dritte Hersteller, der die Formel 1 binnen eines Jahres verlässt. BMW erklärte bereits seinen Ausstieg nach dieser Saison, das Team ist allerdings durch eine Übernahme gerettet. Als weiterer Wackelkandidat gilt Renault, insbesondere nach dem Skandal um das Singapur-Rennen vor einem Jahr.

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