Formel 1: Ferrari testet "Halo"-Konzept

Ferrari will wieder Weltmeister werden - und macht sein Fahrerlager laut "Bild" kurzerhand zum Hochsicherheitstrakt. Kurios: Am Vormittag testete der Rennstall öffentlich den neuen "Halo"-Kopfschutz.
von  sid
Abgeschottet: der Ferrari-Rennstall und sein Fahrer Sebastian Vettel.
Abgeschottet: der Ferrari-Rennstall und sein Fahrer Sebastian Vettel. © dpa

Ferrari will wieder Weltmeister werden - und macht sein Fahrerlager laut "Bild" kurzerhand zum Hochsicherheitstrakt. Kurios: Am Vormittag testete der Rennstall öffentlich den neuen "Halo"-Kopfschutz.

Barcelona - Ferrari lässt nichts unversucht, um in Sachen WM-Titel nochmal richtig Gas geben zukönnen: Damit Hauptkonkurrent Mercedes nicht Einzelteile an Sebastian Vettels neuem Auto ausspionieren kann, ist der Eingang bewacht und der Vorplatz großräumig mit Gittern abgesperrt. Das berichtet die "Bild"-Zeitung.

Sobald Vettel mit dem Boliden in die Box kommt, stellen die Mechaniker in sekundenschnelle Stellwände als Sichtschutz auf. Auch die Medien sind betroffen. Kameraleute und Journalisten müssen draußen bleiben, damit keine Gespräche mitgehört werden können.

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Die Reaktionen der anderen Teams ließ nicht lange auf sich warten. "Total albern. Ich habe auf meinem Schreibtisch einen ganzen Stapel Fotos vom neuen Ferrari liegen", wird ein namentlich nicht genannter Motorenchef zitiert.

 

 

Dazu passt allerdings nicht, dass der Rennstall Ferrari im Rahmen der Saisonvorbereitung in Barcelona erstmals öffentlich den neuen "Halo"-Kopfschutz testet.

Kimi Räikkönen verließ am Donnerstagmorgen die Garage mit dem schwarzen Aufbau über dem Cockpit, den der Automobil-Weltverband FIA als zusätzlichen Schutz für die Saison 2017 favorisiert. Der Finne absolvierte allerdings nur seine Installationsrunde mit den Streben an seinem SF16-H.

In diesem Fall handelte es sich jedoch nur um einen Dummie, der zunächst vor allem eine mögliche Sichtbehinderung überprüfen sollte. Das bestätigte ein Ferrari-Sprecher wenig später, der Rennstall von Sebastian Vettel (Heppenheim) plant in Barcelona zudem keine weiteren Ausfahrten mit dem Aufbau.

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Das "Halo"-Konzept (deutsch: Heiligenschein) umfasst zwei Streben, die seitlich am Cockpit nach vorne geführt und frontal in einer Hauptstrebe zusammenlaufen. Dieser Schutz soll größere Trümmerteile oder Reifen aufhalten und so stark sein, dass er notfalls ein komplettes Auto aufhalten kann.

Die Debatte um einen verbesserten Kopfschutz in der Formel 1 wird seit Jahren geführt und brandete nach dem Tod von Jules Bianchi erneut auf, der 2014 beim Großen Preis von Japan mit seinem Marussia bei regennasser Strecke unter einen Bergungskran rutschte. An den Folgen seiner schweren Kopfverletzungen starb der Franzose im vergangenen Juli.

 

Hamilton Zweitschnellster, Bottas top

 

Lewis Hamilton belegte im neuen Mercedes am zweiten Tag der Formel-1-Testfahrten in dieser Woche den zweiten Platz. Der Titelverteidiger und dreimalige Weltmeister war auf seiner schnellsten Runde auf dem Grand-Prix-Kurs bei Barcelona am Mittwoch auf den soften Reifen 0,361 Sekunden langsamer als der Finne Valtteri Bottas im Williams mit Mercedes-Antrieb auf den noch schnelleren supersoften Gummis.

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Hamilton hatte den neuen Wagen nach der Mittagspause seinem deutschen Teamkollegen Nico Rosberg überlassen. Die beiden Fahrer wechseln sich täglich jeweils zur Hälfte ab. Der gebürtige Wiesbadener absolvierte eine Rennsimulation auf dem 4,655 Kilometer langen Circuit de Catalunya-Barcelona. In der Tabelle der schnellsten Runden gab er sich mit dem neunten Platz von elf Startern zufrieden.

Vierfach-Champion Sebastian Vettel belegte im Ferrari den vierten Rang. Der Heppenheimer war noch mal knapp eine Sekunde langsamer als Hamilton. Pascal Wehrlein wurde im Manor Zehnter.

Die Testfahrten werden an diesem Donnerstag und Freitag fortgesetzt. Insgesamt standen den Teams dann zwei mal vier Testtage zur Verfügung. Die Rennsaison beginnt am 20. März mit dem Großen Preis von Australien in Melbourne.

 

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